Tag Archives: Netzneutralität

Updates: 2016 12 27 18:42 / 2016 12 27 23:32

Mal ein paar Zahlen zum Congress - aktuell https://dashboard.congress.ccc.de/

Livestream https://streaming.media.ccc.de/33c3/relive

Missachtung der Netzneutralität: sammelt die Fälle hier https://respectmynet.eu

Volkswagen Dieselgate im letzten Jahr https://media.ccc.de/v/32c3-7331-the_exhaust_emissions_scandal_dieselgate

Es geht weiter: https://fahrplan.events.ccc.de/congress/2016/Fahrplan/events/8131.html (Der Link zur Aufzeichnung folgt nach der Aufzeichnung) Dieselgate 1 Jahr später

Hier das Video https://media.ccc.de/v/33c3-8131-dieselgate_a_year_later

Und später folgt https://fahrplan.events.ccc.de/congress/2016/Fahrplan/events/7904.html Review der Software aus Dieselgate (Link zur Aufzeichnung folgt nach der Aufzeichnung) Software Defined Emissions - genau hier https://media.ccc.de/v/33c3-7904-software_defined_emissions

Und damit ihr den vorherigen Talk vom 32c3 vom Dieselgate nicht suchen müsst: https://media.ccc.de/v/32c3-7331-the_exhaust_emissions_scandal_dieselgate

Das Meiste gibt es später unter https://media.ccc.de/ . Dort lohnt es auch, nach den älteren Events zu sehen.

Twitteraccounts to follow: @c3streaming für Infos zu aktuell gestreamten Talks, @c3infodesk - was so ein Infodesk halt so schreibt, @c3sidechannel - Wenn ich jetzt "Sonstiges" schreibe, heult jemand. Oder? Oder???, @engelsystem - Das sind die, die auf dem Kongress helfen. Also freiwillig. Im Moment gut besucht, aber für spontane Hilferufe im Auge behalten, @tmbinc - Felix Domke - siehe 2. Dieselgate-Vortrag

Und für heute lass ich euch mal mit den folgenden Bildern vom Congressgelände allein:

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Es gibt viele Ideen. Es gibt Utopien. Es gibt Inseln, auf denen diese bereits gelebt, oder ausprobiert werden.

Fangen wir mit dem Internet an. Das Internet, einst als militärisches Instrument geschaffen, machte einen gigantischen Sprung, als ein paar kluge Menschen das Potential der Freiheit darin entdeckten.

Jeder konnte Inhalte dort für alle zugänglich veröffentlchen. Und dank der damaligen heute eingeschränkten

Netzneutralität (Definition von Netzpolitik.org, Wikipedia, Chaos Computer Club)

konnten diese Daten auch gleichberechtigt abgerufen werden, unabhängig davon, ob diese von Großkonzernen oder von Einzelpersonen online gestellt wurden. 

Freie, offene Software, die dort genutzt wird, bewirkt, dass Nutzer zum Einen einsehen können, was diese Software dort tut, und auch beeinflussen können, woozu diese Werkzeuge fähig sind. Und wozu nicht. Aber auch, dass Menschen überhaupt sich darüber den Kopf zerbrechen. Und auf neue Ideen kommen; verhindern, was für die Allgemeinheit eher unerwünscht ist. 

Das Ganze hat lange ein fragiles Gleichgewicht gebildet, das langsam aus dem Ruder läuft. Wer mehr darüber wissen möchte, möge die Suchmaschine seiner Wahl (in den meisten Fällen wird dies Google sein) nach "Gated Communites" oder "Walled Gardens" bemühen. Facebook macht eindrucksvoll vor, dass es auch den Wenigsten etwas ausmacht, wenn Sie gefilterte Inhalte zu sehen bekommen. Wir vermissen nicht, was wir nicht kennen. Selektion nach Vorlieben mag in vielen Fällen auch passen. Suche ich nach Kochrezepten, mag ich ungerne Zeit damit verschwenden, mich durch kritische Texte zum Selbstkochen zu wälzen, oder durch Angebote von Pizzabringdiensten. Am Anfang der Suchmaschinen wurde mir das - je nach Textfragmenten der gefundenen Seite - in die Ergebnisse gespült. 

Mittlerwieile wird auch meine politische Meinung sowie jede Voriebe von mir gespiegelt. Ich bekomme viel Zustimmung zu meinem Weltbild, wenn ich mich online bewege. Desto mehr erschreckt es, wenn ich mir zum Beispiel das Potential ansehe, das Politikk für Grenzanlagen wie in der DDR oder Ausländerfeindlichkeit bringen. Das sehe ich nicht mehr. Vielleicht hätte ich mir früher Sorgen gemacht, hätte Google nichit so brav gefiltert. Mir die Initiativen vorgeschlagen hat die sich um Problemlösungen statt um Polemik bemühten. 

Außerdem habe ich die Freiheit, Geräte zu kaufen, die nicht zu meinem Nachteil arbeiten. Computer, auf denen ich das Betriebssystem meiner Wahl installieren kann. Aber ich besitze mittlerweile auch ein Tablet, auf dem nichts anderes als iOS installierbar ist. Mein altes MacBook mag nicht mehr die neueste Version des Internetbrowsers Safari installieren, und zeigt deshalb keine Flash-Inhalte mehr an. Bzw. bekomme ich zu manchen Angeboten/Seiten damit keinen Zugang mehr, obwohl dies technisch möglich wäre, und ich die Hardware in dem Book noch aufrüsten konnte.         

Geplante Obsoleszenz wurde bereits mit den mittlerweile nicht mehr erhältlichen Glühbirnen eingeführt, die heute per Gesetz durch die in iherer Gesamtbilanz nicht weniger schädlichen Energiesparlampen ersetzt wurden. Deren Entsorgung ein Vielfaches an Umweltschaden anrichtet. 

Wir haben uns daran gewöhnt, dass Produke nach einer gewissen Zeit ersetzt werden müssen; nicht weil sie nicht so lange halten würden, sondern weil der Hersteller dies so einrichet. 

Deswegen setzen sich so viele in meinem Umfeld mit unendlich viel Energie dafür ein, das Internet, die Computerwelt benutzbar und frei zu halten.

Aber was ist mit dem Rest des Alltags?

Die Verkehrssysteme unterliegen ständiger Erneuerung. Autos sind heute mehr fahrende Computer als damals reine Maschinen mit Verbrennungsmotor. Es ist im Gespräch, fahrerlose Autos zu etablieren. Reinsetzen, ans Ziel bringen lassen. Die Fahrzeuge müssen dann sowohl untereinander, als auch mit der Umwelt kommunizieren. 

Seltsamerweise scheint der Gedanke, dass auch kommunizierende Maschinen und Geräte idealerweise den selben Bedingugnen unterliegen, wie reine Kommunikationsnetze in meiner computeraffinen Umgebung nicht weit verbreitet zu sein. Dort herrschen teilweise die selben diffusen Ängste vor, die Politiker, die das internet nicht verstehen dazu bringen, dies durch Kontrolle und Eingriffe beschränken zu wollen - bis hin zu einem reinen Angebotsmedium für Konzerne, das den Nutzer als reinen Konsumenten sieht. 

All dies dient vorgeblich zu unserem Schutz. Allerdings gibt es für jedes Problem eine Lösung, die einfach klingt, handlich ist, und das Problem nicht löst. 

Ich höre von Verfechtern eines freien, neutralen Internets, von Freifunk-Befürwortern: Aber Autonomes Fahren muss doch beschränkt werden. Wenn da irgendjemand Zugriff auf die Software hat, oder diese auch nur auslesen kann, wären doch alle Verkehrsteilnehmer eingeschränkt. Ja sogar gefährdet. Das Horrorszenario amok fahrender, fremdgesteuerter  ist da. 

Aber:. Irgendjemand programmiert diese Software. Irgendjemand hat da Zugriff drauf. Irgendwo gibt es immer schlaue Menschen, die Mittel und Wege finden, darauf zuzugreifen. Es könntee Staaten geben, die das ausnutzen. Stellt euch die Regime anderer Länder vor, die uns langsam gruseln. 

Deshalb muss ein System flexibel bleiben, Ausnahmen und Risiken zulassen. Um daraus zu lernen. Um die Kreativität zu behalten. Um sich zu erneuern und innovativ zu bleiben. Und eben um Gefahren rechtzeitig zu erkennen, deren Folgen zu erleben und daraus zu lernen. 

Die Zukunft passiert nicht einfach. Sie wird beeinflusst. 

  

Ja was denn nun? Erst heißt es, der Schwarm wäre intelligent, und nun ist er es doch nicht. Alle Argumente dafür wären entkräftet.

Eindrucksvoll wurden uns in den Medien Bilder präsentiert, von riesigen Schwärmen von Vögeln, Fischen und allem, was halt so schwärmt.

Große Schwärme können Raubtiere verwirren, können geschickt ausweichen; sind in der Lage, sich schnell zu bewegen, ohne dass einzelne Tiere oder Insekten des Schwarms sich dabei berühren oder behindern.

Dann gibt es diese Masseninitiativen, die sich über moderne Kommunikationswege organisieren. Zum Beispiel über dieses Internet. Genau, dieses Etwas, das so dringend kontrolliert und beschränkt werden muss, weil sonst jeder alles lesen könnte.

Wie zum Beipiel diesen Text hier.

Eine der bekanntesten Initiativen, die mit dem Wort Schwarmintelligenz in Verbindung gebracht wurde war Guttenplag. Jemand stellte die Doktorarbeit von Theodor von Guttenberg online, weil er vermutete, dass dort plagiiert wurde, aber alleine nicht die Arbeitsleistung aufbringen konnte, jede Stelle zu überprüfen. Dem folgten andere, unter anderem ist Frau Schawan nun auch ihren gefakten Doktortitel los.

Das Ergebnis ist allerdings, wie häufig mystifiziert, eine geheimnisvolle Intelligenz des Schwarms, die die Summe der Individuen auf unerklärliche Weise übertrifft, sondern eine reine Aufsummierung von Fleißarbeit.

Stellen in der Doktorarbeit mit bekannter Fachliteratur abgleichen und gleiche Inhalte markieren. Das war alles.

Hierfür reicht auch eine mäßige Intelligenz.

Aber was ist denn nun diese Schwarmintelligenz?

In der Wissenschaft werden deutlich mehr und bessere Ergebnisse erzielt, wenn das errungene Wissen frei zur Verfügung steht, und möglichst Viele darauf zugreifen können. Wenn eine möglichst hohe Anzahl von Menschen eventuell auf den Punkt kommen kann, der die Forschung dann weiter führt, wird dies wahrscheinlicher passieren, wenn mehr Menschen sich damit beschäftigen (können).

Was hat dies mit instinktiven und unbewusst abgestimmten Reaktionen in einer Gruppe zu tun? Nun, eher nichts. Das ist gemeinsame Rechenleistung von Gehirnen, und sonst nichts.

So bringt also weder esoterisches Hochjubeln des Begriffes, noch eine krampfhaftes Zurückschwenken auf Individualismus irgend jemanden auch nur ein Stück weiter.

Ich sehe diese Gedankenwelt, dass, was richtig und gut ist, eine automatische Manifestation in den Köpfen der Menschen erlebt, als etwas destruktives an. Es scheint im Moment so selbstverständlich für jeden zu sein, dass körperliche Fitness nur mit regelmäßigem Training zu erreichen ist; dass ein Astralkörper und sportliche Höchstleistung nur mit Anstrengung und regelmäßiger Übung zu erreichen ist. Dass es mehrere Menschen braucht, um schwere Lasten zu bewegen.

Geht es aber um gedankliche Höchstleistungen, muss es in die Wiege gelegt sein, oder zumindest so wirken.

Während sich ein Marathonläufer durchaus schinden und quälen muss, soll gedankliche Leistung spielend leicht erscheinen. Wir haben es ja im Kopf. Echt jetzt?

Noch mal zu der simplen, offensichtlichen Schwarmintelligenz. Zum Beispiel schließen sich Stare im Herbst zu immer größeren Schwärmen zusammen. Sie fliegen, lang vor ihrer Reise in wärmere Gefilde, immer wieder im Schwarm auf und praktizieren komplizierte Flugmanöver - sie üben. Sie perfektionieren das durch Instinkt initiiierte Verhalten, indem sie sich immer wieder daran erproben. Hirn und Muskeln werden auf die bestmögliche Reaktion eingestimmt.

Jetzt gibt es Möglichkeiten, diesen Schwarm zu beeinflussen. Es gibt in jeder Gruppe, Herde oder eben im Schwarm Tiere (oder Menschen), die die nächste Bewegung einleiten.

Der wesentliche Teil des Schwarmverhaltens besteht aber immer noch aus Reaktion. Und eben nicht aus Planung und Taktik.

Hier kommen die Kritiker von übergreifenden Gemeinschaftsarbeiten mit dem Begriff Schwarmdummheit um die Ecke. Oh Wunder, nicht jede Bewegung des Schwarms ist frei von Makel und von Vorteil für das einzelne Individuum. Fehler und Unvorhersehbarkeiten können trotz der Masse an Beteiligten gemacht werden.

Individuen verlassen sich auf die Entscheidung des Schwarms und geben so sowohl ein gewisses Maß an Selbstbestimmung als auch persönliche Vorteile auf.

Das ist die Natur eines Schwarms. Der Vorteil für die Masse überwiegt.

Will ich das volle Potenzial einer Gemeinschaft ausnutzen will, muss zum einen das Ziel klar definiert werden, zum anderen die zielführende Fähigkeit getriggert werden. Geht es um eine Bewegung, eine einfache Fleißarbeit, oder soll das volle geistige Potential zur Entwicklung neuer Ideen ausgeschöpft werden.

Vor allem muss ich überlegen, wie die Aufgabe über alle ideellen Werte und edlen Ziele hinaus interessant gestaltet wird. Unsere Stare starten ihre Schwärme zwar aus der Notwendigkeit heraus, den Winter und das Fortbestehen der Art zu sichern heraus. Aber ich denke nicht, dass ein Star darüber nachdenkt.

Stare scheinen eine gewisse Freude daran zu empfinden, im Herbst auf viele Artgenossen zu treffen, und mit diesen immer kompliziertere Flugmanöver zu machen. Genauso gibt es Menschen, die sich an einer ehrenamtlichen, gemeinschaftlichen Aufgabe beteiligen, weil sie die damit verbundene Tätigkeiten gern ausfüren. So wie ein Sportler, der nicht für die Medaille den Marathon mit läuft, sondern weil er sich gerne bewegt, und evtl. Freude daran empfindet, seine körperlichen Grenzen auszutesten.

 

 

Noch mal ein Informations-Sammel-Post ;o)

Weitere Links & Daten werden gerne ergänzt.

(Die Links wurden aus diversen Social Media Kanälen zusammengeklaut).

Die Wikipedia erklärt Netzneutralität 

Youtube-Erklär-Video, wozu fehlende Netzneutralität führen könnte.

Das mit Politik und so: ihr könnt was tun. Nächste Woche noch etwas einfacher, danach wird es immer schwerer, gegen den Mist vorzugehen. Warum? Weil die EU das dann schon auf den Weg bringt.

Gegenmaßnahmen: http://savetheinternet.eu/de/

 

Noch eine Erklärseite

Noch mal: der Termin ist der 17.03.2014 - bis dahin solltet ihr aus dem Quark kommen.

Rufe Deinen EU-Abgeordneten an und verschaffe Deinem Wunsch nach Netzneutralität Gehör: Klick

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Oder wenn ihr es auf Deutsch und im Wiki mögt: *klick* (danke, /)