Monthly Archives: April 2014

Als Kind hatte ich eines. Wir waren nie Freunde. Der erste Bodenkontakt ließ die Stimmung weiter sinken.

Dann hatte ich ein großes Fahrrad. Bin mit der Familie zum Volksradfahren (das war total in).

Dann musste ich mir auf einer Klassenfahrt eines ausleihen. Das Ding war in einem so schlechten Zustand, dass ständig Gänge heraussprangen. Damit dann den Berg so schnell herunter zu fahren, war ein Fehler. Ein Fehler, dass ich auch den klapprigen Bremsen nicht vertrauen wollte.

Jedenfalls krachte plötzlich etwas gewaltig. Das nächste was ich bemerkte, waren explodierende, bunte Lichter vor meinem inneren Auge, als ich zu Boden ging. Das plötzlich mitdrehende Pedal hatte meine Oberfußknochen mit kurzem Schlag gebrochen. Der Autofahrer konnte noch ausweichen, und ich rappelte mich wieder auf.

Dem folgte eine extrem lange Zeit, in der ich kein Fahrrad wollte.

Zwischendurch kaufte mich mir mal wieder eines. Aber ein ganz billiges. Es war schwer, es war häßlich, unhandlich. Ich kam mit dem Fuß nicht auf die Erde und fühlte mich darauf unsicher und unwohl.

Für den Smart war es auch eher unpraktikabel. Die Bahn nimmt Fahrräder nur außerhalb der Stoßzeiten mit.

"Kauf Dir doch ein Brompton". OK, sieht geil aus. Aber der Preis- bwahahaha.

Zwischendurch liebäugelte ich mit einem Trike - ein 3rädriges Liegerrad von Hase. Noch viel teuerer. Keine ernstzunehmende Transportmöglichkeit. Für gelegentliche, weite Strecken. Hm.

So bin ich das Brompton doch mal probegefahren. Erstaunlich Fahrstabil für die kleinen Räder. Die Federung ist sehr gut.

Das bestellte Rad kam schneller als ich dachte (und als angekündigt).

Für die sonstigen Veranstaltungen zu spät dran, zog ich also noch kurz vor Toresschluss in die Dortmunder Innenstadt und konnte mein Rädchen übernehmen.

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Der Dauerregen hatte ein Einsehen, und machte eine Pause. Also schnell das Rad auseinander geklappt. Es war auch gar nicht so schwer, sich den Klappmechanismus zu merken. Und das Rad stand fertig vor mir.

Also mal eben durch das Viertel. So 4 km hatte ich mir vorgenommen. Die superleichte Regenjacke hatte ich dann doch mitgenommen. Hält zwar kaum was ab, aber für die paar Minuten.

Ohne also wirklich auf die Straßennamen zu achten, trampelte ich mich dann also durch die kleinen Seitenstraßen, die mit dem Auto mißachtet werden.

Und irgendwie kannte ich die Gegend dann doch nicht mehr so gut. Mal kurz das Smartphone aus der wasserdichten Tasche befreit, sagte mir Google Maps, dass ich doch mal locker 8 km wieder heim durfte. Oups.

OK, für den Rest der Strecke wies mich eine vorwurfsvolle Computerstimme darauf hin, wo ich denn bitte lang zu fahren hatte. Google Maps kann man mittlerweile auch auf Fahrrad einstellen. Funktioniert. Hallo NSA, BND und wer sonst noch.

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Dann meinte der Regen "OK, so hab ich das jetzt nicht gedacht" und legte wieder los, das Aufgeschobene mal eben hinterher werfend.

Grummel also noch nach ein paar Minuten nass bis auf die Knochen.

Absteigen - Schuh zumachen. Das war keine gute Idee. Danach war der Sattel auch noch ein wenig feucht.

Und dann ging es ab auf den Feldweg. Wie gesagt - die Fahrradeinstellung fürs Navi funktionierte, und wies auch für Autos ungeeignete Wege aus. Etwas skeptisch guckte ich noch mal nach doch ein wenig mehr befestigten Wegen und war etwas besorgt, mein neues Rad gleich so durch den Schlamm zu ziehen. Half nix. Kommt Zeit, kommt Putzlappen.

Mit den kleinen Räder kann man auch recht gut kleinen Schlaglöchern und großen Weinbergschnecken ausweichen. Ich lobte mich für den Gedanken, Schutzbleche bestellt zu haben.

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Und nun ist das Rad trocken geputzt und ich freue mich auf die nächste Tour.

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Wie gehen wir mit Drogen um?

http://piratenpartei-dortmund.de/global-marijuana-march-2014-dortmund-ist-wieder-mit-dabei/

03.05.14 in Dortmund

Und hier noch eine Petition zum Thema

http://cannabis-medizin-petition.de/wp-content/uploads/2014/04/unterschriftenliste_petition.pdf

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Auf vielfachen Wunsch: Bastelanleitung für die Tüten:

Pro Riesentüte: großer Bogen Tonpapier 50 x 70 cm
- Tütenförmig aufrollen und verkleben - Ecken abschneiden

3 - 4 Blatt alte Tageszeitung
lose zerknüllt
Bis auf das letzte Stück lose in die Tüte stopfen

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Lacksprühdosen in schwarz, rot, grau oder silber.

Die halbgestopften Tüten am Rand schwarz lackieren, komplett ausstopfen.

Den letzten Gnubbel Zeitung etwas festkleben, damit das Fake-Dope nicht herausfällt.

Das ganze noch mal höher in Rot lackieren. Trocknen lassen, etwas mit schwarz und minimal mit grau die "Asche" nachharbeiten.

 

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Beitrag & Bilder unter cc-by-nd

Vorneweg: Backen kann ich nicht. Beim Backen muss man sich an exakte Zutatenlisten halten. Da muss man die Mengen einhalten. Und deswegen werden Kuchen bei mir pfurztrocken oder Kletsch. Nichts, was ich da bis jetzt aus dem Ofen gezaubert habe, genügte meinen Qualitätsanforderungen.

Dafür läuft Kochen so ganz OK.

Meine Spezialität sind Nachtische.

Deswegen mal hier zuerst

Mein Klassiker: Westfälische Götterspeise

2 Glas Sauerkirschen, abgetropft

1 sehr guter Schuss Kirschwasser

1 Päckchen Schwarzbrot

2 Päckchen Sahnequark

1 Päckchen Schlagsahne

2 - 3 Päckchen Vanillezucker mit echter Vanille

  1. Erst einmal die Sauerkirschen gut abtropfen lassen, und am besten über Nacht, mindestens aber 2 - 3 Stunden mit Kirschwasser übergossen ziehen lassen. Das macht diesen Nachtisch vollkommen Kinder- und Alkoholikerungeeignet und ihr solltet rechtzeitig darauf hinweisen.
  2. Am nächsten Tag erstmal die Sauerkirschen erneut abgetropft in eine Glasschale geben.
  3. Das Schwarzbrot zerbröseln und in einer Pfanne möglichst langsam rösten, dabei immer wieder wenden bis es nussig riecht. Als Schicht auf den Kirschen verteilen.
  4. Den Becher Schlagsahne mit den 2 - 3 Päckchen Vanillezucker aufschlagen. Hier ist es essentiell, dass es Zucker mit echter Vanille ist, da das künstliche Aroma erst bei entsprechender Süße zum Tragen kommt. Echte Vanille braucht keine so stark gesüßten Speisen.
  5. Die steif geschlagene Sahne unter den Sahnequark vorsichtig unterheben. Hier macht es auch nichts, wenn die Sahne nicht 100 % steif wird. Irgend so ein Sahnesteifzeugs spoils it.
  6. Die Quarkmasse auf der Schwarzbrotschicht vorsichtig verteilen.
  7. Den Baiser vom Bäcker in löffelgerechte Stücke zerbröseln, und kurz vor dem Servieren auf das Ganze großzügig auf dem Quark verteilen. Ihr könnt auch selber Baiser machen (Rezepte finden sich in diesem Internet) und das Ganze im Ofen mit Oberhitze frisch überbacken. Den Aufwand habe ich mir noch nie gemacht.

 

Frisch getestet: Blick in den Vorratsschrank & Hunger auf Süßes

Da hatte ich:

Hirse

Mandelmilch

Butter (für Veganer: weglassen oder irgendwas mit Buttergeschmack obwohl es mir vor diesen künstlichen Geschmacksderivaten ja immer etwas graust).

Zucker / Honig

Hirse in Mandelmilch kurz & vorsichtig aufkochen lassen und dann ziehen lassen (immer mal wieder umrühren oder Mandelmilch nachkippen, bis es wieder flüssiger wird.

Etwas Butter dazugeben evtl. - 4 the taste

und zum Schluss noch Honig oder Zucker dazu.

Milchreis war gestern.

 

 

Hach ja, mal ein paar Begriffe, die so gar nicht zusammen passen ineinander würfeln und gucken was passiert. Gar nicht zusammen passend? Wirklich?

Von Sozialer Kälte ist doch so oft die Rede. Heiße Wut, kalter Schweiß, warme Gedanken. Und wer so viel Energie in sein Reden oder sein Schreiben steckt, ahnt, wovon ich hier schreibe.

Aber was ist überhaupt Entropie? Ich mache es mir an dieser Stelle einfach, und verweise erstmal auf die Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Entropie_%28Thermodynamik%29

Simpel gesagt, beschreibt das den Effekt, dass Energie dazu neigt, sich zu verteilen. So weit auszugleichen, dass sich alles auf der gleichen Ebene befindet. So wird eine warme Heizung schnell lauwarm, wird sie nicht ständig mit Nachschub neuer Wärme versorgt. Der umgebene Raum wird dadurch aber auch wärmer, als er vorher war.

So wie man ständig Energie braucht, um einen Kühlschrank in warmer Umgebung kalt zu halten und eine Heizung immer heizen muss, um den Raum warm zu halten, so gibt es Menschen, die ihre Energie abgeben. Die Ideen vermitteln, die einfach das eigene Wohlbefinden verbessern.

Und dann gibt es die anderen. Die, einmal in meiner Gesellschaft aufgetaucht, immer Energie aus mir heraus ziehen. Immer die eigenen Ideen aufgreifen, aber dann noch auf fremde Hilfe angewiesen sind, irgend etwas umzusetzen. Die sogar aus Gold etwas hässliches machen, das die Stimmung trübt.

Also umgebe ich mich lieber mit den Menschen, die ihre Energie übertragen. Allerdings darf ich hier nicht zu einem Energiemonster werden, und deren Kräfte besinnungslos für meine eigenen Zwecke nutzen, ohne je selbst etwas abzugeben. Dann kommt hinterher immer etwas schlechteres heraus, als am Anfang hereingebracht wurde. Nein, ich muss auch eigene Energie hereinbringen (auch wenn ich nicht so viel aufbringen kann, wie mein Gegenüber). So kann ich von Wissen, Ideen und Interaktion profitieren, ohne Menschen auf den Grund zu ziehen und einfach auszulaugen.

So weit die Theorie.

Auf, zur Praxis.

 

 

Deswegen geht es gleich mit ein paar Piraten auf zum Ostermarsch nach Gronau.

Updates folgen, solange der Akku hält.

 

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Der Zug ist in Bewegung. 13:20

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Die Piraten aus Gronau sind auch gut vertreten.

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Lagerung von Uranabfällen unter freiem Himmel in Gronau - oberirdisches unbefristetes Zwischenlager.

Der Abbau von Uran in Australien und Kanada ist sehr umweltbelastend. Illegaler Abbau im Kongo und im Niger - wer kontrolliert da? In Frankreich Aufbereitung zu Uranhexaflourid - wird per Zug hierhin transportiert. Das Zeug ist brandgefährlich und fährt durch Münster oder Essen. Es gibt keine Planungen; Feuerwehr wird - aus Sicherheitsgründen - nicht über Transporte informiert.
(Abschlusskundgebung Gronau)

Anreicherung auf 20 % wäre kein Problem - technisch lässt sich atomwaffenfähiges Material hier herstellen.

14:00 Der Generator schwächelt - Stromausfall

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Das auf c.a. 4 % angereicherte Material geht zum Teil nach Lingen, das bis 2021 laufen soll. Für die Anlage in Gronau gibt es kein offizielles Laufzeitende. Eon ist von DE Seite beteiligt.
Letztes Jahr 14 % Rendite in Gronau - Anlage soll verkauft werden, um RWE aus den roten Zahlen zu schubsen. Regierung DE schließt Börsengang nicht aus - das würde die Technologie verbreiten. NL Regierung ist auch beteiligt und hat massive Bedenken deshalb.

Vor ein paar Jahren war ich ja noch nicht mit diesem Politkkrams eingebunden, und habe jede freie Minute auf dem Meer verbracht.

2006 hat es mich auf die Alexander von Humboldt I verschlagen, und einige Jahre habe ich dort jeden Urlaub verbracht. Sei es auf einem Törn (bevorzugt Nordsee), oder auf der Freiwilligenwerft in Bremerhaven.

Irgendwo vor Malaga
Irgendwo vor Malaga

Nun, es war ein Törn von der Niederländischen Küste an das obere Ende der Britischen Insel Ende Herbst, der Wind war kräftig, ohne dabei stürmisch zu sein. Die Taubenhalter ließen ihre Vögel fliegen. Für Tauben ist der Weg über das Meer ein sehr langer, und Schiffe werden als willkommene Möglichkeit gesehen, eine Pause vor dem Weiterflug einzulegen.

Nun haben Vögel eine recht gute Verdauung und für die Segel ist der hochätzende Auslass einer Taube ein Garant für Löcher und Risse. Deshalb werden Tauben normalerweise schnell verscheucht.

Außer dieses eine Mal. "Wir haben eine Taube". OK, es würde die schon jemand wegscheuchen. Und dann kam der Kapitän in die Messe. Holte 2 Schälchen und verschwand wieder. Ehm?

Wenig später hatte die Taube hinten am Kartenhaus ein Schälchen mit Wasser und eines mit Haferflocken stehen.

Die Anwesenden sahen ein wenig skeptisch drein, und rechneten sich schlechte Chancen aus, dass die Taube bei Angebot freier Verpflegung freiwillig wieder abflog.

Wenig später saßen wir wieder nach dem Essen in der Messe und diskutierten, dass man - wo der Kapitän das nun offenbar beschlossen hatte, dass die Taube blieb - dem Tier doch einen Namen geben müsste.

"Was ist denn der dümmste Frauenname, der euch einfällt?"  "Uschi". So wurde die Taube auf "Uschi" getauft.

Uschi ging es offenbar recht gut. Und Uschi fühlte sich in ihrer windgeschützten Nische recht wohl. Und fraß eine Menge.

Die Nordsee ist rau, die Wetterlage auf dem Meer ändert sich schnell. Auf der Nordsee gibt es einige Verkehrstrennungsgebiete. Das sind sozusagen die Autobahnen auf dem Meer. Eine Linie geht in die eine, die andere Spur in die Gegenrichtung. Deshalb muss die Maschine auch auf einem Großsegler in solchen Ecken immer auf Standby sein, und die Maschinisten müssen schnell reagieren können, den Schiffsdiesel auf Volllast hochzujagen.

Irgendwann gab es ein paar Probleme im Maschinenraum. Ein Maschinist hetzte den Niedergang hoch, mit einem flotten Schritt aus dem Kartenhaus heraus, um den Kapitän zu informieren, der Achtern in der Nähe des Ruders stand.

Uschi hatte weiter gut gefressen und gut verdaut; unser Maschinist trat in die Hinterlassenschaften und zog dank seines Schwungs seinen Hintern über das Deck und beseitigte so auch den Rest von Uschis Spuren mit seiner Hose.

Davon bekamen wir ausser einem *fump* nicht so viel mit. Und Geräusche gibt es auf einem Schiff mit 60 Mann Besatzung schon so einige.

Ich saß also unten in der Hamstertasche bei den Rauchern, wärend hinter mir etwas in spitzem Winkel in die Nordsee zog. Das Mädel mir gegenüber sprang entsetzt auf "Die Taube!!!!"

Bei der Panik im Blick versuchte ich erstmal zu deeskalieren. "Keine Sorge - die kann schwimmen". Ich wollte damit nur panikartiges Herumrennen verhindern und machte mich schon mal auf wüste Beschimpfungen gefasst.

Gefasst war ich auf Einiges, aber nicht auf das "dann ist ja gut" und sie setzt sich wieder hin.

Ich gehe  ja nicht zum Lachen in den Keller, aber diesmal musste ich doch rein, weil ich die Reaktion schon zum Schießen fand.

Wir fanden also heraus, dass Uschi wohl versehentlich gegen einen Tampennagel gelaufen ist, und deswegen den Halt an Deck verloren hat. Dies wurde uns vom Maschinisten glaubwürdig bestätigt.

Der Kapitän war ein wenig verstimmt. Der Rest der Mannschaft versuchte mit den immer unruhiger werdendem Meer fertig zu werden, und das Frühstück einzunehmen. Ich hatte aus der Trockenlast (dem Vorratslager für nicht zu kühlende Lebensmittel) ein paar Dosen "sieht aus wie Leberwurst mit spanischer Beschriftung" geholt. Die, die es noch schafften trotz Seekrankheit zu essen, versuchten sich ein paar Bissen hereinzuwürgen. Wenn man Seekrank ist und nichts isst, wird es immer schlimmer. Jemand in meiner Back fragte "Was ist das eigentlich? Pastete?"

Ich drehte und wendete die Dose und fand neben der spanischen Beschriftung die kleine Abbildung einer Taube. Diese drehte ich zum Fragenden und sagte "Das ist Uschi"

Eine Sekunde saß ich alleine in meiner Back. Der Rest war im Rekordtemo raus und an die Reeling gesprochen. Der Kapitän, der schräg gegenüber saß, sprach anschließend noch ein paar Worte zu mir. Irgendwas mit 'respektlos'

Oups

Fotos I

Fotos II

 

 

Heute bin ich vom Infostand der Lüner Piraten auf Halbzeit in den Zug nach Köln gesprungen.

Wieder, oder soll ich sagen: immer noch, geht es um Überwachung. Um Missbrauch von Daten und um Gesetzgebung, die nicht mehr das Wohl der Menschen im Sinn hat, sondern, die nur noch Placeboeffekte unter dem Wort "Sicherheit" verkauft. Die zuerst den Komfort jedes Einzelnen einschränkt.

Zum Ersten ist dieses Thema äußerst diffus. Augenscheinlich könnte man sagen: Lasst uns doch die greifbaren Probleme erst einmal lösen. Lasst uns doch die Feuer löschen, die sichtbar fackeln, statt uns um unsichtbare Schwelbrände zu kümmern.

Die Vorratsdatenspeicherung wurde kaum auf Europäischer Ebene aus dem Rennen genommen, schon brüllt unsere Bundesregierung danach, wieder nach diesem lahmen Ackergaul ins Rennen gegen die Unschuldsvermutung zu schicken.

DSC_3334(Fefes Block war auch wieder dabei)

Aber worum geht es hier eigentlich? Das aktuelle Monster Vorratsdatenspeicherung schaut doch von außen gar nicht so gruselig aus. Auch nicht böse. Im Gegenteil. So oft wird gesagt: wir brauchen die Vorratsdatenspeicherung. Gegen Terrorismus. Gegen Straftaten. Gegen Menschen, die zu oft falsch parken?

Wirklich?

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Fangen wir mal an: es gibt Staaten, die bereits Erfahrung mit Überwachung haben. Wirklich besser ging es den Menschen dabei nicht.

Denn die Bewertung der gesammelten Informationen wird von Menschen vorgenommen. Menschen programmieren die Algorhytmen in einer Art und Weise in der sie denken, so Verbrecher fassen zu können.

Zur Erinnerung: Anfang des letzten Jahrhunderts waren noch die meisten Menschen fest davon überzeugt, anhand der Schädelform Verbrecher von rechtschaffenden Menschen zu unterscheiden.

Dass es 'schlechtes Blut' gäbe, und sich das Übel durch Familien durchziehen würde.

Heute glauben genauso viele, dass wenn wir nur genügend Menschen überwachen, ständig die Daten sammeln, von allem was sie machen, ableiten können, ob diese Menschen irgendwann einmal ein Verbrechen begehen könnten.

Dass diese Systeme Fehleranfällig sind, ist durchaus bekannt. Hier wird aber genau so schnell in Kauf genommen, dass Menschen unschuldig Repressionen ausgesetzt werden.

Zum Beispiel wurden bereits Systeme entwickelt, bei denen die Überwachungskamera automatisch auswertet, wann ein Mensch sich nervös oder angespannt verhält. Dies - so die Theorie - weist am Flughafen auf Terrorvedächtige hin, die einen Selbstmordanschlag planen.

Dumm nur: Jeder Mensch mit ausgeprägter Flugangst verhält sich ganz genau so. Und wird somit noch mehr belastenden Kontrollen ausgesetzt und muss eventuell den Flug auch noch abbrechen. Die Aufklärungsquote derartiger Systeme? Nun, ich hätte gerne irgendwas, was auf einen Erfolg hinweisen würde. Stattdessen nur vollundige Aussagen aus der Politik, dass wir genau diese Systeme brauchen.

Wer sagt es denn, dass die Baustellen, an denen andere gerade kämpfen ( z. B. Sozialpolitik, Asylpolitik) immer jedem in den Kram passt? Es gibt dumme Menschen, die sich bedroht fühlen, wenn sich jemand für Asylbewerber oder für ein grenzoffenes Europa einsetzt. Unter Annahme dieser Bedrohung könnte so jemand auch schlussfolgern, dass Mittel, die vorgeblich gegen Terroristen eingesetzt werden, auch gegen diese Menschen eingesetzt werden können. Es ist doch bequem. Es ist mittlerweile so einfach. Stellt euch vor, ihr könntet jeden Menschen, der euch mit seinen Einstellungen Zeit und Nerven kostet, einfach mit einem Knopfdruck zur Ruhe bringen.

Und nun glaube ich nicht, dass nicht viele, die bis hierhin gelesen haben, einen Moment lang ein kleines, bösartiges Lächeln im Mundwinkel hatten. Ertappt? Nun stellt euch vor, welche Möglichkeiten die Menschen haben, die auf alle eure gesammelten Daten Zugriff haben. Die darüber entscheiden können, ob ihr mal eben häufiger in Polizei- oder Flughafenkontrollen überprüft werdet.

Im Idealfall entscheiden Gerichte unter dem Auge der Öffentlichkeit darum, wer unter Strafen und Bußgeldern bekannte Maßnahmen zu spüren bekommt, um sein Verhalten zu ändern. In Zukunft könnten für euch für immer anonyme Menschen, die über Datenbestände wachen, dies in die Wege leiten?

Gruselig?

Deshalb gehe ich auf solche Demos, und laufe mir für den Rest der Nation die Füße platt.

 

 

 

 

 

 

In der Presse hoch aufgehängt. In der IT mit Hochdruck behandelt. Beim normalen Nutzer von PC, Tablet und Smartphone so eher als: WTF? Vögelgrippe mal wieder? Ach wird schon vorbei gehen. behandelt.

Heise über den Heartbleed-Exploit: http://www.heise.de/security/artikel/So-funktioniert-der-Heartbleed-Exploit-2168010.html?wt_mc=rss.security.beitrag.atom

und erklärt mit einem netten Comic: http://www.digitaltrends.com/computing/the-heartbleed-bug-explained-by-a-web-comic-xkcd/#!DIU53

Wenigstens ist die Lösung durch ein simples Update (sofern es zur Verfügung steht) zu lösen.

Und erneuert eure Passwörter in etwas komplizierteres als "Password1234"

 

 

 

Paul Ekmann über Micro Expressions :
http://www.paulekman.com/micro-expressions/

Wie kleinste Regungen das tatsächliche Denken entlarven. Ich würde diesen Themen gern mehr Aufmerksamkeit widmen. Derzeit bin ich auf der Suche nach einem guten Rhetorik-Kurs (nicht diese Kampfrhetorik um Diskussionsgegner zu verunsichern, und ihnen das Wort im Munde herum zu drehen), sondern um klarer und zielgerichteter zu sprechen.