Wann verstehen Menschen genug von einem Thema, um darüber entscheiden zu können?
Menschen, die sich in einem Thema ein wenig besser auskennen, als der Rest, schlagen doch regelmäßig die Hände über dem Kopf zusammen, wenn Politiker in ihrem Themengebiet Entscheidungen treffen. Meistens haben sie damit vollkommen Recht. Meistens richten diese Entscheidungen mehr Schaden an, als dass sie Nutzen bringen.
Dabei kann man den meisten Menschen in Parlamenten kaum einen Vorwurf machen. Politik ist kein wirklicher Ausbildungsberuf. Man kann ein wenig über Abläufe und Strukturen in der Politik lernen. Aber wenn es um Fachfragen geht, braucht es Menschen, die in diesem Gebiet zu Hause sind. Und auch diese verfolgen eine eigene Agenda. Frage ich die Fachleute eines Wirtschaftskonzernes, der just dieses Thema als Geschäftsmodell bespielt, bekomme ich eine andere Antwort, als die der Nutzer der Produtke.
Der Gegensatz dieser Meinungen ist erstmal nicht schlecht, und es ist die Aufgabe der Politik, diese unterschiedlichen Interessen zu vertreten.
1. Die Wahl der Stimmen, auf Die Du hörst:
Überlege, ob die Menschen aus Altruismus, Aufmerksamkeit oder Zusammengehörigkeitsgefühl (zu wem) handeln, oder ob sie eigene Interessen, geboren aus eigenen Erfahrungen haben.
2. Auf wen hat dieses Thema Auswirkungen
Oft spiegelt der wirtschaftliche Druck von Unternehmen nur den kurzfristigen Nutzen wider. Abschaffung der Netzneutralität zu Gunsten ein paar weniger Unternehmen schädigt zum Beispiel auf Dauer nicht mur kleine Mittelständler und die Kunden. Es schädigt langfristig auch die großen Anbieter die so komplett vom Konkurrenzdruck befreit, ihre wirtschaftliche Überlegenheit nicht mehr nutzen, diese in Innovationen oder den Aufbau großer Strukturen einzubringen. Dies zu erkennen. Ist auch die Aufgabe der Politik. So soll sie sicherstellen, dass die Strukturen eines Entscheidungsgebietes auch langfristig die dort ansässigen Menschen und Unternehmen tragen, anstatt sie herunterzuziehen. Ich denke, dass es immer einen Kompromiss gibt, mit dem alle leben können. Und nein, Glücklich sein, das können immer nur ein paar wenige. Für kurze Zeit. Zufrieden reicht.
3. Lernen schadet nicht
Auch, wenn ich nicht der Experte für ein Thema bin, und der Meinung bin, ausreichend Berater zu haben, schadet es nicht, selbst ein paar Hintergründe zu verstehen. Sonst sind die Entscheidungsträger hinterher die Getriebenen, und dienen letztendlich nur noch als Projektionsfläche für Unmut und Politikverdrossenheit.
4. Denk-Sport
Denken ist anstrengend. Sich informieren auch. Entscheidungen zu treffen auch. Schmerzhaft wird es, wenn durch zusätzliches Wissen oder weitere Erfahrungen bereits getroffene Entscheidungen in gar keinem so guten Licht mehr da stehen. Das Gegenteil wäre dann eine Gesellschaft, in der die Mehrheit unter dummen Entscheidungen von ein paar Menschen leiden müssten, weil diese nicht durchdacht waren.
Also hüllt euch nicht in die kuschlige Decke von Ignoranz und Macht, sondern hört auf Ideen, Lösungen und seid mutig genug, auch mal Fehler zu machen.