In den Kriminalserien sieht es immer so einfach aus. Am Tatort wird DNA gefunden, und die Datenbank sucht innerhalb von Sekunden den richtigen Täter aus der gesamten Bevölkerung heraus. In der Realität sind die Spuren oft unsauber, vermischt oder die DNA ist nicht mehr intakt genug, um sie auszuwerten.
Erweiterte DNA-Analyse - was sie NICHT kann
Wenn die DNA Spur zu falschen Schlüssen verleitet - Verunreinigung
Dann träumen offenbar immer mehr hochrangige Politiker von der Verbrechensaufklärung durch Knopfdruck. Allerdings verstehen die wenigsten, dass all die Algorhytmen und Datenauswertungen durch Menschen programmiert und eingepflegt werden. Wenn ich mir ansehe, was Google und Amazon allein an Produktvorschlägen für mich haben, zweifle ich doch arg an der Allmächtigkeit der Auswertungen. Ab und zu kommen lustige Kombinationen, wie der Packbandabroller, als ich mir neue Sport-BHs bestellen wollte.
Während ich bei den Werbefehlgriffen noch lachen kann, gruselt mich die unvoreingenommene Datengläubigkeit. Wenn ein Computer da was ausspuckt, wird es doch sinnvoll sein, alle in Frage kommenden Personen vorsorglich einzusperren, oder?
Das Nichtwissen, was an magischen Vorgängen in der Rechenmaschine stattfindet, lenkt den Blick von wirksamen Maßnahmen - echter Ermittlungsarbeit; dem mühevollen Ausschluss falscher Hinweise; der Verbrechensprävention wirkungsvoll ab.