Die WM hat angefangen. Die ersten Autofähnchen liegen auf den Seiten- und Mittelstreifen der Bundesstraßen und Autobahnen.

Aber was macht die Politik derweil? Möglichst unauffällig unbequeme Gesetze durchwinken. Die Abstimmungen im Bundestag, die unter geringer Beteiligung mitten in der Nacht mit einer Handvoll Abgeordneten wichtige Gesetze durchwinken, kennen wir ja nun schon.

Hier schon mal ein warnender Post von Deutschlandfunk:

http://www.deutschlandfunk.de/ablenkungsmanoever-was-der-bundestag-waehrend-der-wm-alles.862.de.html?dram%3Aarticle_id=289028

eCall - Notrufsysteme für Fahrzeuge, soll automatisch Hilfe holen. Gegner fürchten Überwachung und Möglichkeiten, Fahrzeuge per Fernzugriff lahmzulegen. Das ist auch ein Thema bei den Piraten

Im Moment wird es sehr postiiv angesehen, dass der Elektroautohersteller Tesla seine Patente für den Open-Source-Gedanken freigegeben hat.

Aber auch Tesla soll (muss noch bestätigt werden) in seinen AGB eine Klausel haben, dass die Fahrzeuge bei fehlender Ratenzahlung für die Batterie per Remote (Fernzugriff) stillgelegt werden können. In den USA wär das (muss noch bestätigt werden) die Regel. Dies weckt natürlich Begehrlichkeiten bei den Behörden, und auch Hackern wären unendliche Möglichkeiten gegeben, Fahrzeuge zu übernehmen. Die Frage ist, was in den kommenden Wochen noch vereinbart wird.

Fracking
Kommt immer wieder hoch. Erdgas mit einem hochgiftigen Chemikalien-Wassergemisch aus dem Boden zu pressen, was Nachhaltige Vergiftung des Grundwassers zur Folge haben kann; sich nur bei Subventionen rechnet, wird im Moment wieder diskutiert.

http://gas.preisvergleich.de/news/3617/nach-frackingunfall-pizza-fuer-alle/ Hier noch mal ein Beispiel aus den USA

Update 17.06.2014 http://www.finanzen.net/nachricht/rohstoffe/Mecklenburg-Vorpommern-bricht-den-Fracking-Bann-3652711

PPP Public Private Partnership Hierunter verbirgt sich nicht weniger als die Privatisierung öffentlichen Eigentums, und die anschließende Verwertung durch die privaten Eigentümer.

Hier die Zeit mit einem weiteren Artikel, darüber dass sich diese Geschäfte für die Öffentlichkeit nicht lohnen. Womöglich lohnt es sich doch nur für den Politiker, der solche Geschäfte abschließt: http://www.zeit.de/mobilitaet/2014-06/bundesrechnungshof-dobrindt-oeffentlich-private-partnerschaften

Das würde natürlich die Einführung einer PKW-Maut zwingend erforderlich machen und damit einen Haufen weiterer Nutzerdaten für die Überwachungsmaschinerie generieren. Nachtigall ik hör dir trapsen.

Die Piratenpartei lehnt solche Privatisierungsgedanken übrigens deutlich ab.

Zucker: Änderung der Verordnung (EG) http://www.buzer.de/gesetz/11185/l.htm#y14.06.2014? Klingt erst einmal unspannend. Mal sehen, was sich dahinter verbirgt.

Da bin ich ja wirklich noch etwas im Rückstand. Ich hab mir mal vorgenommen, meine eigenen Veröffentlichungen besser zu kennzeichnen, damit das mit dem Urheberrecht für andere nicht zu kompliziert wird.

Aber was ist schon einfach? Die Horrorgeschichten hat ja fast jeder schon gelesen. Wegen einer übernommenen Textzeile abgemahnt. Oder einfach falsch verlinkt. Das Foto mal eben eingebettet. Oder gar gedacht, es wäre frei verfügbar, weil es ein anderer schon geklaut hat.

Wie gesagt: ich habe hier auch noch deutlichen Lernbedarf und weitere Anregungen dürfen gern in den Kommentaren hinterlassen werden.

Eine gute Übersicht über freie Lizenzen bietet: CreativeCommons.org, die vorgefertigte Lizenzen formuliert haben, die genau definieren, was mit den Inhalten gemacht werden darf, auch wenn ich die Inhalte zum Kopieren und Weiterverarbeiten frei gebe. Auch gibt es dort verscheidene Einschränkungen, die mehr oder weniger Sinn machen. Was ist zum Beispiel 'keine kommerzielle Verwendung' - ist das schon gegeben, wenn ich Werbung auf meinem Blog einbinden würde (keine Sorge, mach ich nicht).

http://de.creativecommons.org/was-ist-cc/

Freie Lizenzen bedeutet grob gefasst: ich möchte nicht das übliche, vollkommen restriktive Recht auf meine Veröffentlichungen anwenden, sondern den Nutzern eine gewisse Freiheit zur Verarbeitung, Verbreitung oder sonstigen Nutzung gewähren.

 

 

 

Hier mal ein Blog von Digital Courage e.V. den ich euch ans Herz legen möchte:

http://digitalcourage.de/blog/2014/die-macht-der-ueberwacher

Wenn wir es nicht schaffen, die Bevölkerung irgendwann einmal aufzuwecken, wird es auch die ganzen anderen politischen Themen nicht mehr geben. Jedenfalls nicht mit freier Beteiligung von jedem.

[/Cassandramodus]

 

Freunde sind wichtig. Ohne Menschen, die mir im Denken nahe sind, auf die ich mich verlassen kann, wenn es mir schlecht geht, mit denen ich auch mal unbefangen über sinnlose Dinge sprechen kann, ohne dass mir gleich vorgeworfen wird, schwerwiegendere Dinge liegen zu lassen.

Aber.

Daneben haben sich auch andere Dinge in mein Leben geschlichen. Ich habe einen Job. Ich habe Kollegen. Davon kann ich mit ein paar besser, mit einigen nicht so doll umgehen. Manche machen mir beruflich das Leben leicht. Andere nicht. Darüber hinaus haben sich auch engere Kontakte entwickelt. Wir erzählen uns ein wenig über unsere Freizeit, über unser Leben. Wir denken laut über Dinge nach, die nicht den Job betreffen. Mit den einen mehr, mit den anderen weniger.  Aber es gibt ein Minimum. Die Zusammenarbeit.

Egal wie wenig wir uns im Büro mögen - die Antwort auf eine berufliche Frage geht eigentlich immer. Wenn ich Dinge weiterleite bekomme ich eine Antwort. Bei dem einen mit einem netten Kommentar, bei dem anderen ohne. Kompetent oder weniger durchdacht, aber zumindest wurde da gearbeitet.

Das geht auch gar nicht anders. Würde sich da jemand total quer stellen, wäre derjenige nicht mehr lange in dem Büro. Selbstdarsteller, die nichts für das Produkt der Firma tun, werden nicht allzu lang akzeptiert.

Und dann gibt es da diese kleine Partei. Ich habe dort Menschen erlebt, die nicht meine Meinung teilen, die andere Prioritäten haben, oder mich schlichtweg nicht mögen. Ja auch das kommt vor.

Mit vielen dieser Menschen kann ich trotzdem produktiv zusammenarbeiten. Weil ich, wenn es die Arbeit voranbringt, sie trotzdem ansprechen kann, und Ergebnisse oder sinnvolle Antworten bekomme. Weil wir uns derbe streiten können, hinterher beide schlauer sind, und vom Standpunkt des anderen etwas gelernt haben, und die Sache damit gegessen ist.

Dann gibt es Menschen, denen ist das Gemeinschaftsgefühl wichtig. Menschen, die Menschen wählen, weil sie so nett abends zusammen sitzen können. Weil sie eine gemeinsame Sprache benutzen, die ein Gruppengefühl gibt. Weil sie einen Schutzwall zur bösen Außenwelt bedeuten.

Aber das ist nicht Politik. Politik ist unbequem und muss das auch sein. Das heißt nicht: beleidigen und diskreditieren, was das Zeug hält. Das heißt nicht: bei Fehlern und Widersprüchen unerbittlich sein, und ewige Rache schwören. Politik heißt: aufmerksam beobachten, nicht gleich die eigenen Positionen aufgeben, aber regelmäßig in Frage stellen. Politik heißt auch über den eigenen Schatten zu springen. Auch Menschen arbeiten zu lassen, mit denen man abends ungern noch ein Bier trinken würde. Politik heißt Ziele zu definieren, und diese dann gemeinsam verfolgen. Wer sich für Themen wählen lässt und hinterher seine eigenen Ziele verfolgt, wird immer mit Gegenwind rechnen müssen. Weil diese Bühne nicht für diesen Zweck gebaut wurde. Weil dadurch die Arbeit vieler fehlgeleitet wird.

Auch Erfolge die auf das Gesamtgefüge wirken, sind ein Anreiz zu arbeiten. Aber das erfordert gemeinsame Vereinbarung und auch diese einzuhalten. Habe ich im Büro vereinbart, für meine Arbeit Geld zu bekommen, und dafür einen Einsatz zu zeigen, darf ich mich zurecht aufregen, wenn ich am Monatsende statt Euros Lakritze bekomme. Letztere mag ich nicht, und ich hätte diese Arbeit sonst nie erledigt.

Ich werde also keine Menschen in Positionen hieven, die nur mit ihren Freunden arbeiten können. Die Arbeit anderer ablehnen, nur weil sie nicht ausgrenzen helfen. Die ich eventuell mag, aber denen ich den Job nicht zutraue. Ich möchte Menschen in Positionen haben, mit denen ich zusammenarbeiten kann, und die das auch mit anderen können. Auch wenn sie unbequem sind.

Charakter vor Bequemlichkeit halt.

 

Wenn es darum geht, Sprache zu verbiegen, und Worte nicht mehr zu verwenden, dann lande ich gedanklich gerne bei dem kleinen Wort "die".

Als Kind habe ich gelernt: mit dem nackten Finger zeigt man nicht auf andere. Und genau das passiert sprachlich, wenn ich die ... sage. Die anderen. Die Ausländer, die Schwulen, die Frauen. Die. Halt die nicht von hier sind. Nicht so wie wir. Nicht so wie ich.

ich kann Gruppen auch benennen, ohne die zu sagen. Dann schließe ich nicht kathegorisch aus, jemals dazu gehören zu wollen. Dann fühle ich mich nicht genötigt, nachfolgend zu betonen, warum die niemals wir sein können.

Dann könnte ich Dinge, die mich stören benennen, ohne einen stumpfen Vorwurf gegen eine diffuse Menge an Menschen los zu treten, die diese gar nicht verdient haben.

Ach, was rege ich mich hier wieder auf. Die das lesen, werden sich eh nie daran halten. Oder passiert mir das gar selber ab und an?