Der Eine, der alles besser macht. Wir brauchen doch nur einen Politiker, der den Durchblick hat. Einen, der endlich etwas sagt. Einen, der mal auf den Tisch haut, und die Politik wieder auf Kurs bringt. 

Wirklich? Kann es den geben? Darf es den geben?

Wir leben seit wenigen Jahrhunderten in einer spannenden Zeit, in der - gerade in den letzten Jahrzehnten - so viel automatisiert werden konnte, dass wir uns an den Gedanken gewöhnt haben. 

Alles nicht mehr selbst machen müssen. Das ist purer Luxus. Und angesichts der politischen Weltlage eine Illusion. Die Welt ist kompliziert geworden. Immer mehr prekär beschäftigte müssen sich mehr als den Großteil des Tages damit beschäftigen, ihre Existenz und vielleicht noch, falls möglich, ein paar bescheidene Extras zu sichern. Keinen Luxus. Extras über das pure Überleben hinaus. Extras, die ein kleines Maß an Selbstachtung erhalten.

Dabei wäre es wieder essentiell, dass sich Jeder mal wenigstens ein bisschen mit Politik beschäftigt. Dabei ist das Ganze Feld ein kompliziertes, da es sich einerseits auf sozialer Interaktion begründet. Andererseits auf Verhalten von Massen, und auf Interessen von Minderheiten, und auf vorhandene Ressourcen (menschlicher und materieller Art), und auf Interessen anderer Staaten und auf die Definition, was ein Staat überhaupt ist, was Bürger sind, und was wer überhaupt darf und dürfen können soll, damit das ganze System nicht aus den Fugen gerät und einer mal die Idee hat, dass er sich das Leben einfacher machen kann, wenn er einfach nur stärker ist, und allen anderen auf den Kopf haut.

Um diesen Einen zu finden, müssen wir also erkennen können, wer es ist. Wählen wir jemanden, der zu der Erkenntnis gelangt ist, dass er fortan versucht, der Stärkste zu sein, der einfach nur allen anderen erfolgreich auf den Kopf hauen muss, ist es eine Frage der Zeit, bis unser Kopf an der Reihe ist. 

Wir könnten es dann wieder mit Politik versuchen. Mit Angeboten und Verhanldungen (Hinweis: dazu bräuchten wir Verhandlungsmasse bzw. Erpressungsmaterial) diesen Einen besänftigen, so dass er so lang damit beschäftigt ist, andere zu hauen, solang noch andere da sind, funktioniert nur begrenzt. Diese Politik, die wir versuchten zu vermeiden, als wir dem Einen unbegrenzte Macht gaben.

Dass es zumindest ein Bisschen funktioniert (zumindest für Wenige, und das nur für kurze Zeit), erkennt man daran, dass es immer wieder Rechtspopulisten gibt, die Hitler toll fanden, oder Menschen in Nordkorea, die immer noch Kim Jong Un unsterstützen. Letztere befindens ich schon in der Falle, dass sie damit schon seit der 2. Herrschergeneration gar nicht mehr aufhören können. 

Also doch nach Vernünftigen Menschen suchen, die das Leben für uns regeln. Wobei hier einen neue Grenze auftaucht. Was ist Vernunft? Ist die Vernunft alles, was meine Interessen verteidigt? Was ist mein Interesse? Ist, was ich will, wirklich dauerhaft gut für mich?

So bleibt uns nichts, wenn wir ein Maß an Demokratie und freiem Leben erhalten wollen, immer weiter zu lernen. Menschen zu bewerten. Zu akzeptieren, dass sich Menschen ändern können (auch zu ihrem Nachteil). Dass Menschen auf Teilgebieten coole Ideen haben mögen, aber eventuell mies darin sind, andere Dinge zu lösen. Dass diese dann auch nicht dazu bereit sind, einzusehen, was genau sie nicht können. Es ist ein Kampf. Einer der idealerweise ohne Waffen gefochten wird. 

Es gibt sogar die Möglichkeit, an dieser stilisierten Kriegsführung, genannt Politik (die wie die Sprache oder die Höflichkeit uns einfach davon abhalten soll, bei dem gleichzeitigen Versuch, unsere Interessen gegen die Anderer durchzusetzen), ein wenig Spaß zu haben. Spaß, wie an Sport, mit dem wir Geschicklichkeit und körperliche Fähigkeiten verbessern, so auch bei der gedanklichen Leistung, unser Leben zu verbessern, ohne dem ganzen Rest erstmal den Kopf abzuschlagen. 

Es kann eine geistige Anregung sein, sich Lösungen für auf den ersten Blick unmögliches auszudenken, dafür Gleichgesinnte zu finden, und die Lösungen auszutesten. Es mag auch einfach essentiell sein. 

Es bleibt kompliziert, bleiben Sie dran.

Big Brother

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Ich hab vergessen, wo ich aufgehört habe, zu lesen, und öffne die Twitter-App.

Und wieder geht die Diskussion fast in eine hysterische Richtung. Das Burkaverbot ist in aller Munde. Und dabei wissen die meisten nicht mal genau, was eine Burka genau ist.

Populisten bedienen die Angst. Die Angst, nicht jedem... Sorry, nicht jeder ins Gesicht sehen zu können. Die Angst vor der Unterdrückung der Frau, es sei denn es sind die eigenen. Die Angst vor der Überfremdung. Die Angst vor... Ja ist ja eigentlich auch schon egal.

Eine Frau sagte in dieser Woche in einem Radiointerview: wo bleiben unsere Werte, wenn eine Frau ihre Kurven nicht mehr zur Schau stellen darf.

Ah ja. Unsere Frauen. Wessen jetzt genau? Geht es darum, dass Besitzansprüche festgelegt werden sollen, oder um wirkliche Freiheit von Frauen in unserer Gesellschaft? Was ist mit den Frauen, die sich ihrer Figur schämen (ob dies auch nur ein gesellschaftliches Phänomen ist, dass ihre freie Entfaltung einschränkt, sei dahingestellt). Und zur Schau stellen? Sagt auch wieder viel mehr, als wohl beabsichtigt war.

Dabei bin ich gar kein Freund der Verschleierung. Weder Kopftuch noch Vollverschleierung mit uniformartigem, bodenlangen Mantel und Gesichtsschleier. Weder bei Muslimas noch bei Nonnen.

Was mich stört, ist die Art, in der die Debatte geführt wird. Wenn es hochkommt werden Muslime mit stark religiöser Prägung befragt. Und dass nicht jede Muslima zur Verschleierung von ihrem Ehemann gezwungen wird, scheint in manchen Köpfen eine solche Unvorstellbarkeit zu sein, dass sie gar nicht ausgesprochen werden darf. Dass andererseits Religionen die Religion, und nicht den Menschen in den Vordergrund stellen kann, ist ein Aspekt, der so gut wie nie in den Diskussionen auftritt.

Und die Rede, dass ein Verschleierungs- ehm sorry Burkaverbot (alle, die davon betroffen sind, sollen natürlich automatisch verstehen, dass sonstige Arten von Verschleirung damit je nach Gusto des Betrachters automatisch mitbetroffen sind; und Kopftücher damit zumindest als verwerflich gebrandmarkt werden) dem Schutz vor Terror dient, impliziert einfach nur, dass der Anblick von manchen schon an sich als Terror empfunden wird.

Die Argumente, die mir in den Social Media Kanälen begegneten waren dann "im Stadtvierte XY habe ich schon Frauen mit Burka gesehen." Als ob mich diese Aussage allein schon schockieren soll. Als ob es gesellschaftlicher Konsens wäre, das ganz schlimm zu finden.

Ich wünsche mir, dass die Diskussion geführt wird, aber gelassen, ohne hysterische Überreaktion. Ohne Gesetze, die dann im nächsten minus 20 Grad Celsius Winter den Schal vor dem Mund gleich mit verbieten, oder den Integralhelm beim Motoradfahren. In Diskussion mit den Frauen, die sich aus welchen Gründen auch immer derartigen religiösen Vorschriften hingeben.

Ist das zu viel verlangt?

 

http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-08/verschleierung-islam-aegypten-niqab-naher-osten-schleier-scharia

https://www.washingtonpost.com/news/worldviews/wp/2016/08/19/germanys-potential-burqa-ban-has-a-problem-where-are-the-burqas/

 

 

 

Vor wenigen Tagen hat mich eine kurze Radiodurchsage hellwach gemacht. Militärputsch in der Türkei. Brücken gesperrt. Man weiß noch nichts genaues. 

Nachdem ich in den vergangenen Monaten schon oft die Sorgen von Menschen aus meinem Umfeld hörte, die durch Heirat oder Abstammung Verwandte in der Türkei haben, dachte ich nur: ach du Scheiße.  Mein Bauchgefühl sagte mir, dass weder ein Militärputsch, noch ein Rückschlag der türkischen Regierung die Lage verbessern könnte. 

Und dann traten die schlimmsten Befürchtungen ein. 

In kürzester Zeit finden Überlegungen statt, die Todesstrafe für mindestens die Putschisten, wenn nicht gar für alle Sympathisanten, oder gleich alle, die irgendwas gegen die Regierung sagten und somit schon irgendwie dazu gehören, wieder einzuführen.

Zehntaussende Akademiker, Staatsbeamte, Richter werden entlassen, wenn sie nicht als unbedingt staatstreu gelten.

Und ehrlich gesagt - wer würde eine "demokratische" Abstimmung jetzt noch gegen die Meinung Erdogans ankreuzen, wenn er dadurch um das Wohlergehen seiner Familie oder um sein Leben fürchten müsste.  

Aber wie sieht das Ganze denn in Deutschland aus? Aus vielen Mündern höre ich derweil: Wir hier in DE, wir hätten gar keine Demokratie mehr. Die Politik macht doch, was sie will

Und in der Tat, glänzten gewählte Parteien in letzter Zeit nicht gereade dadurch, Wahlversprechen einzuhalten. Es herrscht ein seltsames Selbstverständnis, dass Pesonen sich durch die Wahl zu einer Megakompetenz erhoben fühlen. Vielen Politikern ist gar nicht mehr bewusst, dass sie nicht wegen ihres strahlenden Charakters und ihrer Unfehlbarkeit (ich kichere grad beim Schreiben) wählten, sondern weil sie den Wählern bestimmte Dinge versprachen.

Aber das Ergebnis, wenn Dinge nach der Wahl plötzlich nicht mehr sind, wie vor der Wahl, ist, dass der handelsübliche Wähler resigniert. 

Das bloße Gefühl, nichts mehr ausrichten zu können, genügt mittlerweile. Prekäre Beschäftigungsverhältnisse erlauben Vielen nicht mehr, sich ausreichend zu informieren. Populismus scheint als bequeme und wirksame Methode, doch noch etwas zu bewegen. Aber wohin? Solange sich die Gebildeten zurücklehnen, und die Verantwortung ablehnen (der Pöbel hätte sich doch informieren können), wird unsere Gesellschaft immer mehr gespallten und die Abschaffung einer Demokratie erfolgte zuerst in schleichenden, kleinen Schritten. 

Ich wünsche mir, dass wieder mehr Menschen laut werden, und sich für ihre Belange einsetzen. Denn nur so können wir die jetztigen Freiheiten wahren. Können uns unbesorgt in der Bar und auf der Straße; oder hier im Internet; über Politiker und Politik mockieren. 

Wisst ihr noch, wie damals die Kumpels im Pott auf die Straße gingen, und gegen die Schließung ihrer Zeche protestierten? Proteste verganger Zeiten haben immer etwas bewirkt. Manchmal Kleingkeiten. Machmal auch nur vorübergehende Pattisituationene, die aber einem passenden Ersatz Zeit gaben, Fuß zu fassen. Aber wenn wir warten, bis die Wut zur Verzweiflung wird, ist Gewalt nicht mehr weit. Und das kann niemand mehr steuern. Regt euch auf, bevor die Büchse der Pandora nicht mehr zu schließen ist, und ihr die Gelassenheit verliert, euch über Sinnhaftigkeit und Hintergründe zu informieren.

Truth - Invertigo

Bei einem Islandurlaub habe ich gelernt, dass man dort nicht einfach Steinchen werfen darf. Man könnte sonst das unsichtbare Volk treffen und erzürnen. Weil es dort ja unzählige Feen, Trolle und Ähnliche gäbe.

In Deutschland habe ich dann mal einen Kirschkern in die Hecke geworfen. 

"TSCHILP" 

Entschuldigung, Vogel.

Schwarz und weiß. Gut und böse. Wie schön wäre es doch, wenn Computer schon das für mich aussuchen, was ich mag, und ich mich mit den wirklich wichtigen Dingen im Leben beschäftigen kann. 

Das war einmal eine Idee. 

Als ich meine ersten Schritte am Computer tat, war das Internet gerade erst in der Allgemeinheit angekommen. Zuvor ein Kommunikationsmittel mit hohen technischen Hürden; mit Diskussionen in sehr spezifischem Context, ist das Internet in den späten 90ern in der allgemeinen Bevölkerung angekommen.

AOL hieß damals die Firma, die einen Aufschrei unter den Internetnutzern hervorrief. Einfacher Zugang per CD, die die Einrichtung erleichterte, führte viele Menschen in das World Wide Web, die zuvor an der Einrichtung eines Computers gescheitert sind.

Daraufhin nahm die Masse der geteilten Daten stark zu.

Die ersten großen Suchmaschinen schlüpften aus den Löchern. Google kam erst Anfang der 90er. Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich Stunden mit Lycos verbrachte. Die Ergebnissen waren relativ unsortiert. Ich verbrachte viel Zeit damit, die verschiedenen Ergebnisse, die mal mehr, mal weniger auf meine Suche passten, durchzugehen. Ich landete auf so vielen Sprachen; in so vielen Ländern. 

Heute sind die Berechnungen so gut, dass ich in den ersten Links das bekomme, was ich mir zu Beginn meiner Suchanfrage vorgestellt hatte. Plus etwas Werbung dazu. 

Facebook versucht zu ''lernen'', was mich interessiert. Und blendet andere Post aus. Selbst von Menschen, mit denen ich auf FB "befreundet" bin. Eine Freundin ändert ihren Familienstand, und wird kaum noch in meinen Ergebnissen angezeigt. Ein Bekannter postet ein Video, und fragt mich, ob ich das gesehen hatte. Ich konnte mir dieses Video nicht mal anzeigen lassen, als ich sein Profil anklickte. 

Das fällt mir manchmal auf, weil es früher anders war.

Wenn ich Begriffe wie Migration und Zuwanderung suchte, bekam ich auch die üblen, rassistischen Inhalte in meine Suche gespült. Dinge, die mich entsetzten, mit denen ich, allein am heimischen PC konfronstiert, mich auseinandersetzen musste.

Heute gibt es Inhhalte, die mir genehm sind. Wenn ich Begriffe suche, bekomme ich schnell den Eindruck, dass die ganze Welt meiner Meinung ist. Erstmal ist das ein gutes Gefühl. 

Solange ich mich mit den mir bekannten Menschen umgebe, die ich auch aussuchte, weil ich mich mit ihnen gut verstehe, fällt mir das vielleicht gar nicht weiter auf.

Aber was ist das für eine Welt, die mir nur das Bekannte verkaufen will. Die mir nichts Neues mehr zeigt? Ich werde nicht mehr gezwungen, meine Perspektive zu überdenken. Abenteuer beschränken sich auf geplante, abgesicherte Nervenkitzel. Und wenn mir doch einmal Fremdes begegnet, verstehe ich immer weniger, mich dort hineinzudenken. 

Und wenn es doch einmal passiert, denke ich an den Spaß, den wir früher hatten.

Brexit. A word like a funny product name. And the result of something, most people auround me just slowly understand in its full tragedy.

Only a few days before i read in Twitter:"It is so much harder to unite, than to separate."

True, and the call for action is followed nowadays just too often by a blind stampede into the unknown. After years of political phlegmatism, it seems that the ability for planning the future is lost to most human ...continue reading