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Als Kleinkind habe ich mich immer auf das Warten beim Friseur gefreut. Da lag ein Comic bei den Frauenzeitschriften, den ich da jedes Mal gelesen habe. Genau genommen habe ich mir die Bilder angesehen. Denn mit Buchstaben konnte ich in dem Alter noch nichts anfangen, auch wenn ich mir das Lesen ein Jahr vor dem Schuleintritt selbst beigebracht hatte.

Und letztens beim Stöbern im Internet kam mir dieses Bild so bekannt vor: 

Also hab ich mir den Band kurzerhand bei Carlsen Comics bestellt.

Was mich nun beeindruckt: ich kannte jedes einzelne Panel nach über 40 Jahren noch auswendig, und weiß noch genau, wie ich auch so cooles Zeug wie die Frau auf den Bildern machen wollte.

Es war richtig aufregend, jetzt die Texte dazu zu lesen. Und da ich mit 5 schon lesen konnte, war ich damals maximal 4 Jahre alt.

Unterschätzt euren Nachwuchs nicht. Die verstehen eventuell mehr als ihr glaubt.

... haben meine Eltern geglaubt, ich würde an das Christkind glauben. Dabei wusste ich immer dass meine Eltern heimlich mit dem Glöckchen bimmelten, nachdem sie die bis dahin sorgsam versteckten Geschenke unter den Weihnachtsbaum gelegt hatten.

... war ich bitter enttäuscht, dass Milliardäre nicht den ganzen Tag in Goldmünzen schwimmen und tauchen wie Dagobert Duck. Bis dahin wollte ich immer Milliardär werden, wenn ich groß bin. Ich glaube, in erster Linie habe ich mich über die erschreckten Gesichter meiner Eltern gefreut. Wie kommt die Kleine nur auf so etwas? Als mein Vater mir erklärte, dass echte Milliardäre das Geld in Aktien oder Bankkonten besäßen, war der Reiz viel Geld zu besitzen für mich verflogen.

... dachte ich Hochspannungsleitungen hießen so, weil sie an den Masten hoch in der Luft hingen.

... mochte ich Heino. Da war ich allerdings sehr sehr klein, und konnte gerade erst sprechen (Manchmal bedaure ich das Erwachsenwerden nicht).

... besaß ich ein imaginäres tragbares Wildschwein. Das Wildschwein passte quer nicht durch Bustüren. Es war ein Drama, mich in einen Bus zu bekommen.

Jetzt wo ich groß bin, bewundere ich die grenzenlose Geduld meiner Eltern.