Author Archives: Bugspriet

Uh, ihr rümpft doch bei dem Titel sicherlich schon ein wenig die Nase, oder?

Faul, das sagt schon alles. Faulig, faules Obst. Da muss doch einfach etwas dran faul sein. Das Wort mag ich auch nicht so gern. Es klingt so wie Drückeberger, Schmarotzer. Wie Jemand, der der Gesellschaft Schaden zufügt. Wie die faule Stelle einer Gruppe.

Das englische Wort Laziness finde ich da viel lässiger.

Was ich nicht mag, ist so ein Wegducken vor Aufgaben. Einfach verdrängen, was versprochen wurde, oder gemacht werden muss. Hier ist aber nicht die Faulheit an sich das Problem, sondern eine verdammt schlechte Planung.

Was ich prima finde, ist kreativ eingesetzte und geplante Faulheit. Hätten Menschen das Rad erfunden, wenn sie alles selber schleppen wollten?

Oder Schreibmaschine und Computer, wenn sie doch alles mit der Hand schreiben könnten?

Auch wenn wir durch Erfindungen und Einfälle immer schneller sein können, finde ich, dass wir uns, wenn uns so eine intelligente Abkürzung für eine Aufgabe einfällt, auch ein wenig von der eingesparten Zeit abzwacken können, um faul nichts zu tun. Dann kommen die besten Einfälle, um sich wieder kreativ unnütze Umwege zu sparen, und trotzdem zum Ziel zu kommen.

Ich wünsche einen entspannten Abend.

So langsam ist es wieder Zeit, die Gartenstühle zu putzen.

Habt ihr auch immer Angst um eure Singvögel, wenn eine Katze durch euren Garten streift? All das Geschimpfe gegen Hauskatzen hilft da wenig. Es gibt genau so viele Marder und Raubvögel, die die Nester ausrauben.

Was den Vögeln wirklich hilft, ist ein Garten, der nicht klinisch rein und aufgeräumt ist. Kleine Büsche als Unterholz, Waldkräuter (unter Bäumen ist Waldmeister bei mir hervorragend angewachsen, und gibt lecker Bowle im Frühjahr) und Hecken, die nicht 5 x im Jahr in Form geschnitten werden verschlechtert die Chancen einer jeden Hauskatze so weit, dass sich die Vögel im Garten mit ihren Nestern sicher fühlen können. Als Dank werden die Massen an Insekten schneller weggefressen und stören beim abendlichen Grillen nicht so sehr, wenn sie in einem Vogelmagen liegen.

Ach ja, und dann bauen Leute immer noch Schneckenfallen mit einem verbuddelten Biergefäß, in dem die Schnecken dann ertrinken. Bringt nicht viel. Das zieht auch Schnecken aus der Umgebung an. Dafür folgt aber etwas Anderes: habt ihr als Kinder nicht auch mal die lecker Bowlefrüchte genascht und wart danach so richtig Hackenstramm betrunken?

Igel stehen da mehr auf eingelegte Weichtiere, und naschen die mit Alkohol vollgesogenen Schnecken aus dem Bier. Haben einen mächtigen Kater und legen sich dann morgens auf den noch warmen Asphalt, um ihren Suff auszuschlafen. Und platte Igel auf der Straße taugen doch höchstens dafür, kleine Kinder zu ekeln.

Wenn sich jemand übrigens mit wirklich wirksamen und wissenschaftlich erprobten Methoden der Schneckenentfernung (ökologisch korrekt) beschäftigen will, empfehle ich den "Methodisch Inkorrekt Podcast mit Schneckenweitwurf" - auf 1:48 Thema Schneckenweitwurf. Der Rest der Sendung ist auch definitiv hörenswert

 

Nein, nicht von mir. Naja, nicht direkt. Ich werde euch nicht bezahlen, Außer durch meine Klicks.

Jetzt darf ich ja langsam sagen, dass ich nicht mehr ganz die Jüngste bin. Ich habe das Internet erlebt, als es noch recht jung war; die Verbindung über ISDN als das höchste aller Gefühle galt. Ich kann mich noch daran erinnern, dass Freunde von mir ein Telefonmodem benutzten. Als ich einen Computer bekam, und online ging, gab es schon LAN-Kabel, und einfache Webseiten.

Und die brauchten manchmal. Deswegen war es beliebt, Webseiten so zu bauen, dass sie schnell luden. Das versuchen viele Anbieter von Inhalten heute noch hinzubekommen. Außer dass sie nun ihre Seiten durch Werbung finanzieren. Und hier beißt sich der Hase in den Schwanz. Wenn ich heute eine Seite öffne, auf der ich überwiegend geschriebenen Inhalt erwarte, vielleicht von der regionalen Zeitung, dann versuchen sich mitunter Werbepoppups oder Banner zu öffnen, die das Laden der Seite so in die Knie zwingen, dass ich lange, lange Zeit weder die Werbung noch die Webseite sehe. Noch schlimmer wird es, wenn ich über Tablet oder Smartphone online gehe. Dann lassen sich die Werbeeinblendungen teils nicht oder mit viel Mühe schließen. Teils werde ich mehrfach auf die Seite des Werbenden umgeleitet, ohne je eine Chance zu bekommen, den Inhalt der Seite zu lesen. Oder dass mir dann der 3. Browser auf dem Gerät einfriert oder abstürzt. Ich habe ja wirklich Geduld. Und ich mache in meinem inzwischen doch installierten Adblocker auch Ausnahmen. Ja ich verstehe, dass sich die Regionalpresse durch Werbung finanziert. Aber wenn ich ohne Adblocker die Seite nicht mal mehr im 5. Versuch lesen kann, hört bei mir der Spaß und die Ausnahmeregelung im Blocker auf. Und ich habe nicht mal den Anspruch, dass die Seite schneller lädt, als vor 15 oder 20 Jahren. Ja, so lange ist das schon her. Mein erstes Betriebssystem war Windows 95. Frisch auf dem Markt. Ich war hip, und habe Netscape benutzt. Mittlerweile benutze ich ein Smartphone, das mehr kann, als mein erster Rechner. Und bin Sklave der Werbung geworden.

Ach, was wünsche ich mir Seiten, die meinetwegen auch auf mich zugeschnittene Produkte präsentieren. Ohne mich auszubremsen. Ohne mich mit ermüdenden Ladebalken zu hypnotisieren (klappt eh nicht).

Man wird ja wohl noch träumen dürfen.

 

Dass ein Mensch, der HartzIV bekommt, es doch auch nicht anders verdient habe, stellt es euch doch einmal so vor:

Wenn jemand in ein großes, tiefes Loch gefallen ist, aus dem er alleine nicht mehr herauskommt, könnt ihr im ab und an mal ein paar Kleinigkeiten hinunterwerfen, damit er nicht da unten stirbt. Das nervt nach einiger Zeit und ihr regt euch darüber auf, dass der Mensch da unten sitzt.

Oder ihr gebt ihm genug, um eine Leiter zu bauen.