Monthly Archives: December 2016

Der Tag fängt gut an

was kostet Zensur? Die wirtschaftlichen Nachteile sind nicht zu unterschätzen.

https://fahrplan.events.ccc.de/congress/2016/Fahrplan/events/8170.html

Hier ist die Videoaufzeichnung zu finden: https://media.ccc.de/v/33c3-8170-the_economic_consequences_of_internet_censorship

 

Gesellschaftliche Moral als Grundlage für Überwachung, und wie es im 18. Jahrhundert mit Masturbation anfing, die von der Industrie als Schwächung ihrer Arbeitskräfte empfunden wurde. Moralisch verwerflich.

https://fahrplan.events.ccc.de/congress/2016/Fahrplan/events/8324.html

Die Aufzeichnung (Video) findet ihr hier: The High Priests of the Digital Age

Nicht zu vergessen das Closing Event, dass den Abschied in die normale Welt ein wenig leichter macht: Video Closing Ceremony

Das war's etwas zerstört aber glücklich geht es nach Hause. Wo auch immer wir uns wieder treffen. Und für dazwischen gibt es ja noch dieses World Wide Web.

 

Etwas spät aufgelaufen.

Der Tschunk-Slush gestern war super lecker (ClubMate, Zucker, Jamaicarum).

Der 33c3 Jahresrückblick ist wieder etwas für meine Empfehlungsliste.

In Search of Evidence-Based IT-Security

https://fahrplan.events.ccc.de/congress/2016/Fahrplan/events/8169.html

Hier das Video dazu: https://media.ccc.de/v/33c3-8169-in_search_of_evidence-based_it-security

Das Coffeebike rettet mich gerade für den Rest des Tages.

16:02 Die Talks abseits der großen sind auch durchaus beachtenswert. Keine Angst, einen zu technischen oder speziellen Talk zu erwischen. Ich bin gerade in Raum 14

The Federation - A short introduction to the Social Networks outside the big walled gardens.

The Federation https://events.ccc.de/congress/2016/wiki/Session:The%20Federation
Wtf? Facebook und Twitter sind die bekanntesten Sozialen Netzwerke. Facebook allein hat weltweit c. a. 1,6 Billionen Nutzer. Die Daten der Nutzer liegen auf zentralen Servern oder Serverfarmen. Facebook kann bestimmen, welche Beiträge für mich am interessantesten sind, und welche mich nicht interessieren. Verlinke ich Inhalte, die auf FB gepostet oder verlinkt wurden, werden Daten derer gesammelt, die das anklicken.

Deshalb gibt es alternative Projekte, die auch auf dem eigenen Server laufen. Von diesen Plattformen aus können die einzelnen User miteinander kommunizieren und sich gegenseitig folgen, und weitgehens selbst über Datenpreisgabe entscheiden, sogar automatische Weiterleitungen an Twitter einrichten. Beispiele: Quitter.se (status.net)Quitter.is,

Weitere Dienste:

Diaspora

Join Diaspora

Friendica

Leider gibt es hier keine Aufzeichnung.

Weil Saal 1 (Stream von Methodisch Inkorrekt) und Saal G (Methodisch Inkorrekt), das erst um 0:00 läuft jetzt schon hoffnunslos überlaufen sind, gucke ich mir den Talk über Hedy Lamarr an, der wirlich sehenswert ist The woman behind your WiFi https://fahrplan.events.ccc.de/congress/2016/Fahrplan/events/8233.html

video https://media.ccc.de/v/33c3-8233-the_woman_behind_your_wifi

 

Kits for sale

t

Folgender Dialog am Nachbartisch (weil genau da niemand erkennbar dazu gehörte).

"Is there anyone responsible for these kits?"

"What do they do?"

"Uh... I want to buy one"

o_O ???

OK, da waren spielende Kinder im Flur, die ich vorher nicht beachtet hatte ...

Dann gab es einen Topografie-Sandkasten:

Mir deucht, es versuchten welche dort noch irgendwelche Hobbits reinzubasteln.

Und natürlich - zu nachtschlafender Zeit (weil sie wieder Dinge anzünden:

https://fahrplan.events.ccc.de/congress/2016/Fahrplan/events/8020.html

METHODISCH INKORREKT

Die Aufzeichnung von den Beiden findet ihr hier 33c3 Methodisch inkorrekt als Konserve

Beifang is a german phrase for anything you caught on a hunt, and did not intend to. Often as in the fishing industries. You put your net out for some herrings and also get some Jellyfish, calamari etc. - Fish as in these cold, wet, slippery things, that swim in the water, and come to you sometimes in form of fish fingers (german: Fischstäbchen) - I laughed about that word. Have you EVER seen a fish with fingers? Sorry... got lost: here is mine I caught on Congress or from people tweeting about 33c3:

A definition of insecure software and the consequences:

https://dev.to/0x13a/the-art-of-defensive-programming

what in my humble opinion, is an excellent example of how thinking like a programmer (like a good one) helps you in the other aspects of life.

If you need an underlay going on reading, there is the opening title of 33c3 on Soundcloud:

Tschack wrrrm tschacktschack

Transgender, imprisoned. For me that sounds nightmarish beyond understanding. Chelsea Manning reported war crimes when still working for US Army.

Chelsea Manning herself 

Julia Reda, Member of European Parliament refers over possible changes in Copyright that could affect us all https://juliareda.eu/2016/12/10-illegal-things/

°°° Deutsch °°°

Ihr wisst nicht, ob die total spannende Nachricht, die euer bester Freund gerade auf Facebook teilt, auch stimmt? Dann guckt mal auf http://hoaxmap.org/ .

Wenn sie dort steht, einfach mal nicht weiter verbreiten. Und darauf hinweisen, dass es ein Fake ist.

Sie haben das Recht, die Aussage zu verweigern: Mord in der eigenen Aufzeichnung - wenn das Smart-Home eigene Verbrechen aufzeichnet. Hat der Grmpyoldman gefunden.

 

Updates: 2016 12 27 18:42 / 2016 12 27 23:32

Mal ein paar Zahlen zum Congress - aktuell https://dashboard.congress.ccc.de/

Livestream https://streaming.media.ccc.de/33c3/relive

Missachtung der Netzneutralität: sammelt die Fälle hier https://respectmynet.eu

Volkswagen Dieselgate im letzten Jahr https://media.ccc.de/v/32c3-7331-the_exhaust_emissions_scandal_dieselgate

Es geht weiter: https://fahrplan.events.ccc.de/congress/2016/Fahrplan/events/8131.html (Der Link zur Aufzeichnung folgt nach der Aufzeichnung) Dieselgate 1 Jahr später

Hier das Video https://media.ccc.de/v/33c3-8131-dieselgate_a_year_later

Und später folgt https://fahrplan.events.ccc.de/congress/2016/Fahrplan/events/7904.html Review der Software aus Dieselgate (Link zur Aufzeichnung folgt nach der Aufzeichnung) Software Defined Emissions - genau hier https://media.ccc.de/v/33c3-7904-software_defined_emissions

Und damit ihr den vorherigen Talk vom 32c3 vom Dieselgate nicht suchen müsst: https://media.ccc.de/v/32c3-7331-the_exhaust_emissions_scandal_dieselgate

Das Meiste gibt es später unter https://media.ccc.de/ . Dort lohnt es auch, nach den älteren Events zu sehen.

Twitteraccounts to follow: @c3streaming für Infos zu aktuell gestreamten Talks, @c3infodesk - was so ein Infodesk halt so schreibt, @c3sidechannel - Wenn ich jetzt "Sonstiges" schreibe, heult jemand. Oder? Oder???, @engelsystem - Das sind die, die auf dem Kongress helfen. Also freiwillig. Im Moment gut besucht, aber für spontane Hilferufe im Auge behalten, @tmbinc - Felix Domke - siehe 2. Dieselgate-Vortrag

Und für heute lass ich euch mal mit den folgenden Bildern vom Congressgelände allein:

.    

Direkt nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt - ein Attentäter raste mit einem gestohlenen LKW in die Menschenmenge - waren die Reaktionen der Menschen noch ungebremst. Ich schreibe bewusst nicht "im Internet", denn das Internet ist nur eine Konserve dessen, was mir auch live von Angesicht zu Angesicht gesagt wurde.

Ich darf meiner Angst freien Lauf lassen - denn ich habe Kinder

Hm, kinderlosen Menschen die Fähigkeit abzusprechen, sich auch um nicht selbst gezeugten Nachwuchs Sorgen zu machen, spricht für ein sehr egoistisches eigenes Denken.

Ansonsten: das was der Ruthe sagt: https://www.facebook.com/ruthe.de/posts/10154794198584417?pnref=story

Und ist es nicht wichtiger, mit Besonnenheit für eine stabile, funktionierende Gesellschaft zu sorgen, in der Demokratie und Selbstbestimmung noch eine Rolle spielt, als aus mangelndem Selbstbewusstsein autoritäre Heilsbringer zu unterstützen, die das Problem dann auch nicht lösen?

Ich darf meiner Angst freien Lauf lassen

Na meinetwegen. Aber was soll dabei herumkommen? Es ist normal, im Ersten Moment geschockt und verängstigt zu sein. Aber wild Mutmaßungen ins Netz zu stellen ist genauso erfolgversprechend, den Terrorismus wirksam zu bekämpfen, wie schreiend im Kreis zu laufen.

Denkt mal an andere Themen: Wenn jemand mit Flugangst in den Urlaub will. Sollen wir ihm Seminare gegen die Angst anbieten? Oder Alternative Verkehrsmittel? Oder sollen wir den Flugverkehr verbieten - denn es sind schon Flieger aufgrund technischer Probleme abgestürzt. Auch hier gibt es keine absolute Sicherheit.
Mutmaßungen direkt nach der Tat vs. Ermittlungsergebnisse

Das absolut dämlichste Zitat stammte von Twitter: Der Täter ist ja vom Tatort geflohen - also darf man ruhig sagen, dass er ein Flüchtling war. Aua. Da war sich einer seiner eigenen verqueren Argumentation so unsicher, dass er das auch noch öffentlich schreiben musste.

Dann war man sich ganz sicher, dass es ein Pole war. Polnischer LKW, polnischer Fahrer. Das wurde nicht ganz so stark verbreitet, denn es passte ja nicht in das Narrativ. Letztendlich hat sich das nicht bewahrheitet, wäre aber im ersten Moment des Bekanntwerdens genauso wahrscheinlich/unwarhrscheinlich gewesen wie alles Andere.

Es gibt Menschen, die so verwirrt sind, dass sie die sensationsheischende Berichterstattung vergangener Taten auf ihr eigenes Handeln übertragen, weil sie gesehen haben, wie sehr die Aufmerksamkeit aller da war. Dass also mal ein Attentat von einem begangen wird, der bislang nur schrullig daheim saß, ist möglich. Dass Gruppierungen wie Daesh (oder auch IS genannt), dann diese Taten für sich reklamieren, zeigt, wie sehr die Reaktionen deren Zielen nutzen. Hieraus hat die Presse nichts gelernt. Die Nachrichten kamen mir teilweise vor, wie Berichte über Bonnie & Clyde, die in der Geschichtsschreibung einen düsteren Narrativ entwckelt haben.

Hier ist also ein Punkt, den wir zu Gunsten unserer aller Sicherheit verbessern können: gebt den Irren nicht diese Aufmerksamkeit. Lasst Die Tat nicht zu ihrem Erfolg werden - oder es folgen Weitere.

Der Täter wurde schon länger von den Behörden beobachtet

Aktuell taucht ein Überwachungsvideo auf, in dem der derzeit akut Tatverdächtige direkt nach der Tat gezeigt wird.
http://www.rbb-online.de/politik/beitrag/2016/12/tatverdaechtiger-anis-amri-wurde-vor-und-nach-dem-anschlag-in-be.html

Update 2016 12 23 13:26 : das war der doch nicht: http://www.deutschlandfunk.de/live-blog-mutmasslicher-berlin-attentaeter-anis-amri.1818.de.html?dram:article_id=374368
Hier wird berichtet, dass der Polizei in NRW detaillierte Tipps vorlagen:
http://blog.fefe.de/?ts=a6a2ca89
Ernsthaft: da sollen wir noch mehr Videos und noch mehr Daten sammeln, wenn unsere Behörden jetzt schon nicht mehr schaffen, die vorhandenen Hinweise und Aufzeichnungen auszuwerten?

Noch ein paar Details zur Flucht und zur Ermittlung
http://blog.fefe.de/?ts=a6a505ca
Auf Twitter las ich gerade ein weiteres Argument, dass mehr Videoüberwachung eben nicht gegen Selbstmordattentäter helfen kann. Was sollte ein Selbstmordattentäter denn gegen die Aufklärung seiner Tat haben? Er bekommt den Ruhm und die Aufmerksamkeit, die er wollte. Er kann sich sicher sein, dass sein Video über alle Nachrichtenkanäle verbreitet wird. Wer Bilder sieht, denkt weniger über den Inhalt nach.

Terrorbingo

http://blog.fefe.de/?ts=a6a4ac8d Der Reflex besteht also darin, noch mehr Maßnahmen zu fordern, deren Ergebnisse jetzt schon nicht benutzt werden, Morde zu verhindern. Wenn wir hier die Sicherheit erhöhen können, dann durch die Konzentration auf bereits bekannte und verdächtige Personen, und nicht damit, Hass und Ängste gegen Bevölkerungsguppen zu schüren, während wir die tatsächlich böswilligen Organisationen brav nur dokumentieren, aber in solchen Momenten gewähren lassen.

 

Noch nie gab es so viel Terror bei uns, wie heute
http://www.watson.ch/Wissen/Schweiz/982459207-Die-vergessenen-Jahre-des-Terrors--In-den-70ern-und-80ern-zogen-Terroristen-eine-Blutspur-durch-Europa

Ihr habt die RAF vergessen, die IRA, die irren Einzeltäter.

Wir brauchen einen Einwanderungsstopp

Die Täter aus Nizza und Berlin waren Menschen, die schon länger hier waren. Die wenigsten Flüchtlinge sind radikal. Terrororganisationen nutzen den Weg des geringsten WIderstandes. Sie werden einen Weg finden, Menschen zu beeinflussen, auch wenn diese nicht aus dem Ausland kommen. Es wird ihnen nutzen, wenn wir uns immer weiter einmummeln, und immer mehr Kollateralschaden durch Einschränkungen der Geschäftsbeziehungen, des Tourismus und des Reisens akzeptiert werden. Das wird nur eine Motivation sein, noch mehr und noch heftiger zuzuschlagen. Und genau DAS gilt es zu verhindern.

Update 2016 12 24 1:39 The Mirror begründet sehr gut, warum ein Stopp der Flüchtlingsazfnahme eben NICHT helfen wird.

http://www.mirror.co.uk/news/world-news/truth-berlin-christmas-market-terror-9500721?service=responsive

Terroristen sind das auf grund ihrer Gene/ihres Geburtsortes

Und hier stehn alle, die genickt haben, mit beiden Füßen im Postfaktischen. Herzlichen Glückwunsch, die

Was tatsächlich ein Problem ist:

Flüchtlinge werden in Massenunterkünften untergebracht, teils in extrem teuren Traglufthallen (die sehr hohe Heizkosten haben, laut sind, kaum Privatsphäre bieten).

Hier hört man häufig, dass in den Massenunterkünften Extremisten versuchen, bislang noch halbwegs vernünftige, oft stark traumatisierte Menschen auf ihre Seite zu ziehen.

Die Flüchtlinge werden teils aus politischen Gründen nicht auf Wohnungen aufgeteilt. Mittlerweile gibt es nachvollziehbare Zahlen, dass die Hallen mitunter teurer sind ist Unterbringung in leerstehenden Wohnungen. Und dass sich die Menschen dort wesentlich schneller integrieren und die Sprache lernen, als zusammengepfercht mit wildfremden anderen.

Das Frauenbild, oder Gesellschaftsbild einiger Menschen dort ist, gelinde gesagt, gruselig. Einiger, heißt auch nicht aller. Aber das ist ein anderes Thema als Terrorismus.

Und wieder: da schafft es der Mallorcatourist nicht, sich vorzustellen, dass so mancher Spanier halbnackt und besoffen gröhlend in der Innenstadt als unzivilisiert betrachtet, wo dies doch deutsches Kulturgut ist, und wundert sich, dass Neuankömmlinge in Deutschland auch ihre Eingewöhnung benötigen.

Fazit

Es ist kompliziert. Es wird keine einfache, wirkungsvolle Lösung geben, jeden Anschlag zu verhindern. Aber es wird uns helfen, die Details zu betrachten. Die lange Entwicklung, die Terroristen erstarken lässt, die aus normalen Menschen Helfer macht. Aber die Mühe lohnt sich. Und es lohnt sich Gelassen zu bleiben. Nicht lethargisch oder resigniert. Das wäre falsch, und schafft stumpfe Wut und weitere Angst. Aber die Gegenmaßnahmen müssen durchdacht sein, sonst betäuben wir als Gesellschaft nur mit Placebos und stützen in unserer Energie die Opportunisten - und diese werden den Terror nicht bekämpfen, wenn er ihnen nutzt.

 

 

 

Wie funktioniert Zauberei?

Die Frage kommt immer wieder auf, wenn ich erwähne, dass ich dieses wunderbare Hobby selbst vor vielen Jahren mal betrieben habe.

Und hier kommt schon der Spoiler für den Rest des Beitrages: ich werde hier keinen einzigen Trick erklären.

Das wäre nämlich euch gegenüber unfair. Ich sitze mittlerweile in Varietés und Zaubershows und beobachte das teilweise wie einen Olympiaevent. Ich achte auf die Qualität der Ausführung, und gebe Haltungsnoten. Die Momente, in denen ich wieder in die Zeit davor zurückversetzt wurde, sind die, in denen ein Zauberer einen Trick auf eine andere Art und Weise durchführt, als ich diese kenne. Wenn er die Illusion weiterentwickelt hat, und ich in dem Moment erwarte, aber meine Sinne nicht das bekommen, womit ich gerechnet hatte. Dann bin ich wieder hellwach, überrascht und halt - verzaubert.

Dass es heute in der noch aufgeklärten Welt, in der Wissenschaft einen berechtigten Status hat, noch Zauberer gibt, überrascht im ersten Moment. Im zweiten Moment erfreut es mich.

Denn Zauberei ist der Umgang mit dem Unerwarteten.

Die eine Hälfte eines gelungenen Auftritts ist Überzeugungskraft durch bombensicheres Auftreten. Wenn ein Zauberer euch sagt: ich mache jetzt nichts mit meiner linken Hand - glaubt ihm. Denn er sagt euch die Wahrheit. Und hat eure Aufmerksamkeit auf einen Punkt fixiert. Und weg von allen anderen.

Zauberei zu bewundern, ist die Abkehr von Erwartungen. Von Wissen. Von "told you so" - "Ich hab's euch doch gesagt".

Meinen höchsten Respekt haben Zauberer, die vor Kindern auftreten. Kinder sind noch nicht so gefestigt in ihrem Selbstverständnis der Welt.

Wir kennen die physikalischen Gesetze. Na jedenfalls im Groben. Newton und der Apfel, und dass das verdammte Ding halt fällt wenn man es loslässt. Wenn Kinder anwesend sind, kommt oft ein Moment, der jedem Zauberneuling den Schweiß aus den Poren treibt: Kinder wissen zum Beispiel nicht, dass ein Glas nicht fliegen kann.

"Ich lasse gerade dieses Glas schweben." Wird das Gros eurer Audienz zum Staunen bringen. Ein Kind sitzt mitunter da und sagt "OK, und wann kommt jetzt der versprochene Trick?" Das ist der Moment, in dem ihr nervös werden solltet. Zurecht. Denn hier taucht dann eine Situation auf, die ihr auf eurer Bühne nicht einkalkuliert hattet. Und damit habt ihr mit einem Schlag die Macht über eurer Publikum verloren. Die Macht, die Erwartungen deiner Beobachter zu steuern und im passenden Moment zu verändern.

Das ist auch ein Grund, warum ich die Zauberei noch heute liebe. Sie bringt den Menschen bei, dass eben nicht alles mit dem Erlernten auch gleich erklärbar ist. Dass das eigene vorhandene Wissen ein guter Ansatz ist, aber niemals an einen Punkt kommen solllte, an dem man denkt, nichts mehr dazulernen zu können.

Zauberei bringt den Menschen die Freude, durch eigenes Denken Erklärungen zu finden. Oder eben halt nicht. Zauberei erdet ungemein, was einen Blick auf die eigenen Fähigkeiten angeht. Dann gibt es eben jemand, der ein wenig an Wissen mehr hat, ein wenig überzeugender ist, dass wir uns zurücklehnen können, und uns enspannt verzaubern lassen können.

 

Für die einen: Was ist denn das schon wieder? Also einfach gesagt. Radio kennt ihr ja. Musik und Redebeiträge live oder aus der Konserve ausgestrahlt. Und während das Fernsehen zunehmend durch Mediatheken der einzelnen Sender ergänzt wird, oder durch Streamingdienste wie Netflix, Maxdome etc. ersetzt wird, sind die akkustischen Formate oft nicht recht unbekannt.

Die einzelnen, meist nicht kommerziell und themenorientiert erstellten Audiobeiträge können manuell heruntergeladen oder durch Apps verwaltet werden. Hier mal die Links zu den beim Hörertreffen von Methodisch Inkorrekt gesammelten Links als kurze Empfehlung für die, die auf der Suche nach neuem Hörstoff sind, und denen Hörbücher zu lang und fiktiv sind:

Die 3 Vogonen

Metronaut - Metrolaut

Staatsbürgerkunde

Neusprechfunk Die Seite Neusprech.org ist ebenso lesenswert. Wir sind, was wir reden, oder habt ihr schon mal über die Intention von Worten nachgedacht?

Omega Tau

Lage der Nation

Biertaucher

WDR5 Zeitzeichen Radio zum Mitnehmen, Geschichte professionell aufbereitet

Techundtronic
Hello Internet

Sciencepipe dt or engl

Logbuch Netzpolitik Hört sich trocken an. Ist es aber nicht. Wie funktionieren Dinge in diesem Internet? Wer bestimmt über diesen doch alles andere als rechtsfreien Raum? 

Sendegarten

Wanhoffs wunderbare Welt der Wissenschaft Neues und Kurioses im Nachrichtenformat zusammeengefasst.

Alternativlos Selten erscheinend, fachkundig, alternativlos.

Gedankenwege Von jedem Thema etwas.

Nein, darüber schreibe ich jetzt nichts. Darüber gibt es nichts zu schreiben, was irgendwen auch nur ein Stück im Leben nach vorne bringen würde.

Dafür gibt es von mir ein dickes Lob.

An die ganzen Formate, die es wider allen angeblichen Medienexperten schaffen, mit Unterhaltungwert wirkliches Wissen zu vermitteln. Das beweist, dass die Angst vieler Medienmacher, Zuschauer mit Information zu verprellen, komplett auf dem Nichts basiert.

Die Sendung mit der Maus: Link zu der Sendung mit der Maus *klick*

Nicht nur für Kinder interessant. Viel Alltagswissen und Erklärungen, wie etwas funktioniert. Wirklich. Man muss sich als Erwachsener nicht schämen, das zu gucken. Eher dafür, es nicht zu tun.

Quarks & Co.  Link zur Sendung Quarks & Co. *hier auch klick*

Mit Podcast, Mediathek, über aktuelle Themen. Anschaulich und mit Unterhaltungwert.

Methodisch Inkorrekt - Der Podcast. Link zum Podcast

Physik und Wissenschaftliches in locker-chaotischer Wohnzimmeratmosphäre. Irgendwas mit Bier der Woche und Chinagadget. Und mit genauso pedantisch sortierten Links zu Minkorrekt auf Google Plus,

Minkorrekt sprengt den Chaos Communications Congress in Hamburg 32C3,naja, fast. Zumindest die Hallenaufsicht hat das befürchtet. Ihr MÜSST das klicken *JEDISTIMME*

Und dann gibt es noch... wisst ihr, damals? - Kopf um Kopf, leider nur in der Konserve aus den 80er Jahren auf Youtube.

Gerade habe ich festgestellt, dass ich mir vor der Zugfahrt die Ausgabe 47 der Zeit zwar heruntergeladen hatte, aber noch nicht gelesen.

Im Dossier ist ein lesenswerter Artikel über Google und die Macht der Datensammlung. Also der Nicht-Macht. Kurz gesagt: macht nix.

Der Titel "Warum glaubt Google, mein Kaninchen frisst Hundefutter" bringt den Inhalt im Wesentlichen auf den Punkt.

Beschreiben wird dort ein Selbstexperiment, wie gut die angeblich allmächtige Datenkrake die Werbung auf einen Nutzer anpasst. Und kommt zu einem Fazit, das ich schon längst als Bauchgefühl verankert hatte: Google (so wie einige andere für mich namenlose Dienste) haben so einiges an Daten über mich. Aber nicht das Allwissen, aus diesen Daten meine komplette Persönlichkeit nachzustricken, geschweige denn mehr über mich zu wissen, als ich es selbst weiß.

Ich selbst lache manchmal darüber, wie verzweifelt die Algorhytmen von Google oder Amazon versuchen, meine Klicks zu einem gebündelten Interesse zusammenzuführen. Nein, Amazon, ich will eben nicht die Kamera kaufen, die ich letzte Woche aufgrund des Supersonderangebotes dann doch mal nicht bei meinem Local Dealer, sondern in eurem Versand bestellte. Und diese Daten solltet ihr wirklich haben, denn sie kommen aus eurer Kundendatenbank. Hier frage ich mich ernsthaft, wieso Amazon nicht die Chancen nutzt, und mir Zubehör wie Kamerataschen, Speichermedien oder wiederaufladbare Akkus anbietet.

So manche Ergebnisse sind dann auch im ersten Moment etwas irritierend. Wie an dem Morgen, an dem ich mir die halbe Nacht mit einer Freundin um die Ohren schlug, in der wir uns im Chat Links über lustige Produkte zuschickten, und diese fleißig anklickten.

Nun, mir war durchaus bewusst, dass ich nicht die Zielgruppe dieser Dinge war, was mich nicht davon abhält, ab und an die Faszination zu erleben, was andere Menschen so mögen.

Jedenfalls hatte ich auch schon mal am Firmenrechner meine Daten eingegeben. Ob zur Flugbuchung, oder für ein Bahnticket. Irgendwo bestimmt. Jedenfalls mag ich seitdem Firmen, die ihre Mitarbeiter vor zu viel Ablenkung mit Adblockern schützen sehr. Diese tat es nicht. Diese hatte Glaswände um die Büros. Und die Werbung für die Fetischunterwäsche, die wir abends zuvor noch lustig kommentiert hatten poppte in 1/4 Bildschirmgröße auf.

So schnell hatte ich noch nie mit meiner Büromaus das kleine X zum Schließen der Anzeige getroffen.

Und nun? Google wusste, dass ich diese Seite angelkickt hatte, dass ich sogar einige Zeit darauf verbrachte. Aber nicht, dass dies überhaupt nicht meinen Geschmack oder meine Interessen traf.

Aber was ist denn nun die Gefahr, wenn die Interpretationsmöglichkeiten gar nicht so viel hergeben?

Ich denke, die Gefahr ist der Glaube, dass sie es tun würden. Der Glaube daran lässt meine Unbefangenheit verdampfen wie Morgentau in der Sonne.

Werde ich nach der nächtlichen Klickorgie noch mal so unbefangen auf Produkte klicken, die jenseits meiner Erfahrungs- und Vorliebenwelt liegen? Vielleicht erweitere ich ja so meinen Horizont, oder entwickele Verständnis und Empathie für Menschen, die andere Interessen haben als die meinen.

Aber nun denke ich darüber nach, dass jeder Klick, jede Aktion von mir irgendwann zu meinem Nachteil ausgelegt werden könnte. Ich überlege mit jedem Schritt, welche Außenwirklung das haben könnte.

Und hier kommen Erwartungshaltungen in Spiel. Erwartungshaltungen, dass Menschen 100 % gleich oder berechenbar sind, machen die Datensammlungen zu einem Tool, das in manchen Fällen so sinvoll ist, wie ein Presslufthammer im Porzellanladen.

Menschen, die die Arbeitsweise von Berechnungen nicht verstehen, und versuchen ihr Gedankenkonstrukt damit zu rechtfertigen, machen das Ganze böse.

Schlimm sind also nicht die Algorhytmen, sondern der Glaube an ihre Allmächtigkeit.

Ein Beispiel ist Racial Profiling. Was ist das? Dieser Ansatz geht von der Annahme aus, dass gewissen Bevölkerungsgruppen, die willkürlich nach dunkler Hautfarbe oder sozialer Schicht bzw, politischer Grundhaltung zusammengeworfen werden, eine höhere Kriminalitätsrate zu erwarten ist.

Das Ergebnis derartig aufbereiteter Kriminalstatistiken ist die Schrödingers Katze der Gesellschaft: Schaue ich an nur einer Stelle genauer hin, finde ich in der genau untersuchten Zielgruppe mehr Ergebnisse.

Wenn ich untersuche, wie viele Menschen Muttermale haben, und von 1000 Menschen 900 Frauen und 100 Männer begutachte, sind im Gesamtergebnis mehr Frauen mit mehr Muttermalen in meiner Statistik, als Männer. So mancher denkt jetzt: war ja klar.

Wenn aber auf der Straße mehr Menschen mit ''Migrationshintergrund'' kontrolliert werden, was nichts anderes heißt, als Menschen mit dunklerer Hautfarbe, weil man es dem eingewanderten US-Amerikaner oder dem Norweger kaum ansieht, findet man dort natürlich auch häufiger zum Beispiel illegale Drogen oder den fehlenden Fahrschein in der U-Bahn, als bei den nichtkontrollierten Weißen, bei denen nicht mal im Nachhinein ermittelt werden kann, ob bei denen nicht doch eine fehlende deutsche Staatsbürgerschaft negativ bewertet werden könnte.

Und plopp, sind diese Zahlen in der Statistik. Die in dem Zusammenhang zu bewertenden Vergleichszahlen liegen bei 0 oder näher daran. Nicht weil diese überprüft wurden, sondern weil die Zahl angenommen wurde.

Dann kommen die Menschen, denen dieses kleine aber bedeutende Detail an Hintergrundwissen fehlt. Und diese Menschen leiten Aktionen daraus ab. Die häufigste Forderung aus oben genanntem Beispiel war bislang: mehr Kontrolle von Migranten.

Und ich sitze da, lese davon und probe einen Facepalm.

*schneidet ihren Frühstückstast zum quadratischen Tortendiagramm, und stellt fest, dass in den Ecken mehr Käse ist*

So, und jetzt: Kaffeezeit!